UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan: Niederländischer Regierungschef sagt Teilnahme ab
Der niederländische Regierungschef Dick Schoof hat seine Teilnahme an der UN-Klimakonferenz COP29 in Aserbaidschan aufgrund der antisemitischen Ausschreitungen in Amsterdam abgesagt. Die Entscheidung folgte auf die heftigen Angriffe gegen israelische Fußballfans in der niederländischen Hauptstadt.
Gewalt in Amsterdam
Am Donnerstagabend kam es nach einem Spiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv zu gewalttätigen Ausschreitungen. Mehrere israelische Fans wurden angegriffen, fünf Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden und 20 bis 30 Fans erlitten leichte Verletzungen. Insgesamt wurden 62 Personen festgenommen. Die antisemitischen Übergriffe haben das Ansehen Amsterdams schwer beschädigt, wie Bürgermeisterin Femke Halsema betonte.
Reaktion des Regierungschefs
In einer Mitteilung auf dem Online-Dienst X erklärte Schoof, dass er wegen der "großen sozialen Auswirkungen der Ereignisse des vergangenen Donnerstags in Amsterdam" nicht zur Klimakonferenz reisen werde. Er wurde zuvor dafür kritisiert, dass er nach den Ausschreitungen nicht sofort vom EU-Gipfel in Budapest zurückgekehrt war.
Schoof kündigte an, das Thema am Montag im Ministerrat zu besprechen und am Dienstag Gespräche mit verschiedenen jüdischen und sozialen Organisationen über den Kampf gegen Antisemitismus zu führen.
Internationale Reaktionen
Die Gewalt in Amsterdam hat international für Empörung gesorgt. Der Amsterdamer Polizeichef Peter Holla berichtete, dass es bereits in der Nacht vor dem Spiel zu Vorfällen auf beiden Seiten gekommen sei, darunter das Niederreißen einer Flagge und die Zerstörung eines Taxis durch Maccabi-Fans sowie das Verbrennen einer palästinensischen Flagge.
Absagen weiterer Staats- und Regierungschefs
Die UN-Klimakonferenz COP29 beginnt am Montag in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Die Niederlande werden von Klimaministerin Sophie Hermans vertreten. Auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat seine Teilnahme aufgrund des Bruchs der Ampel-Koalition in Berlin abgesagt. Weitere einflussreiche Staats- und Regierungschefs, darunter die Präsidenten von Frankreich und Brasilien, Emmanuel Macron und Luiz Inácio Lula da Silva, werden ebenfalls nicht an der Konferenz teilnehmen.
Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die zunehmenden sozialen Spannungen und die Herausforderungen, denen sich die Regierungen in Europa und weltweit gegenübersehen. Es bleibt abzuwarten, wie diese Ereignisse die politischen und diplomatischen Beziehungen in den kommenden Wochen und Monaten beeinflussen werden.
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