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28.11.2024
08:16 Uhr

Traditioneller Stahlkonzern vor dem Aus: Thyssenkrupp plant drastischen Stellenabbau

Traditioneller Stahlkonzern vor dem Aus: Thyssenkrupp plant drastischen Stellenabbau

Die einstige Erfolgsgeschichte des deutschen Traditionsunternehmens Thyssenkrupp steht möglicherweise vor ihrem Ende. Der Konzern, der maßgeblich zum Ruf des Qualitätssiegels "Made in Germany" beigetragen hat, plant einen massiven Stellenabbau in Deutschland. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollen rund 20 Prozent der Arbeitsplätze wegfallen.

Dramatische Einschnitte in der Stahlsparte

Die Konzernführung hat weitreichende Restrukturierungsmaßnahmen angekündigt. Bis zum Jahr 2030 soll die Zahl der Beschäftigten in der Stahlsparte von derzeit 27.000 auf etwa 16.000 reduziert werden. Der Standort Kreuztal-Eichen steht vor der kompletten Schließung. Insgesamt plant das Management den Abbau von 5.000 Arbeitsplätzen, während weitere 6.000 Stellen durch Auslagerungen oder Verkäufe betroffen sein könnten.

Ideologische "Grüne Transformation" als Kostentreiber

Ein wesentlicher Grund für die prekäre Situation des Konzerns scheint die politisch forcierte "grüne Transformation" zu sein. Der Plan, die Stahlproduktion auf Wasserstoff umzustellen und damit klimaneutral zu werden, erweist sich als kostspielige Fehlkalkulation. Die ohnehin durch hohe Energiekosten belastete Stahlproduktion in Deutschland würde durch diese Umstellung noch weiter verteuert.

"Um uns zukunftsfest aufzustellen, ist eine umfassende Optimierung und Verschlankung unseres Produktionsnetzwerkes und unserer Prozesse notwendig", erklärt Thyssenkrupps Stahlchef Dennis Grimm die drastischen Maßnahmen.

Interne Führungskrise verschärft die Situation

Die Situation wird durch einen internen Machtkampf zusätzlich verschärft. Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Sigmar Gabriel trat vor etwa drei Monaten zusammen mit weiteren Führungskräften zurück. Er warf Konzernchef Miguel Ángel López vor, eine aggressive Kampagne gegen die Stahlsparte-Führung zu führen und das Stahlgeschäft praktisch aufgegeben zu haben.

Wirtschaftsminister Habecks gescheiterte Visionen

Besonders kritisch erscheint die Rolle der Politik. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte die "grüne Transformation" der Stahlindustrie zu einem seiner Vorzeigeprojekte erklärt. Seine Vision, dass es "2050 nur noch grünen Stahl geben werde", droht nun zum Sargnagel für einen der bedeutendsten deutschen Industriekonzerne zu werden. Trotz zugesagter staatlicher Förderungen in Höhe von 2 Milliarden Euro scheinen die Transformationskosten für den Konzern nicht tragbar zu sein.

Dramatische Produktionskürzungen

Die Produktionskapazitäten sollen von aktuell 11,5 Millionen Tonnen auf 8,7 bis 9 Millionen Tonnen reduziert werden - ein Rückgang von bis zu 22 Prozent. Diese drastische Reduzierung könnte weitreichende Folgen für die gesamte deutsche Industrie haben, insbesondere für die bereits angeschlagene Automobilbranche als wichtigen Abnehmer.

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