Syrienkonflikt flammt wieder auf - Erdogans riskantes Spiel mit dem Feuer
Die geopolitische Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Unter der Führung der Türkei haben sunnitische Rebellengruppen in den vergangenen Tagen bedeutende militärische Erfolge gegen das Assad-Regime verzeichnen können. Die türkische Regierung unter Präsident Erdogan setzt damit ein gefährliches Zeichen, das den ohnehin instabilen Nahen Osten weiter destabilisieren könnte.
Komplexes Machtgefüge im syrischen Bürgerkrieg
Die von der Türkei unterstützten Rebellengruppen setzen sich hauptsächlich aus zwei Koalitionen zusammen: Der dschihadistischen Gruppierung Hayat Tahrir al-Sham sowie der Syrischen Nationalarmee. Beide Gruppierungen operieren vorwiegend in Nordsyrien und stoßen derzeit in die zentrale Region Hama vor. Die unübersichtliche Gemengelage wird zusätzlich durch weitere Rebellengruppen verkompliziert, die im Süden und Südosten von Damaskus aktiv sind.
Gefährliches Spiel mit vielen Unbekannten
Die türkische Offensive könnte sich als riskanter Schachzug erweisen. Nicht nur befindet sich die Türkei damit in einem Stellvertreterkrieg mit dem Assad-Regime, sondern auch in direkter Konfrontation mit den kurdischen Syrischen Demokratischen Kräften (SDF). Besonders brisant: Die SDF werden von den USA unterstützt - einem NATO-Partner der Türkei.
Die türkische Regierung scheint darauf zu spekulieren, dass der designierte US-Präsident Donald Trump nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus die amerikanische Unterstützung für die kurdischen Kräfte beenden könnte.
Russlands Rolle nicht zu unterschätzen
Trotz seiner militärischen Verstrickung in der Ukraine bleibt Russland ein wichtiger Akteur in Syrien - insbesondere durch seine Luftstreitkräfte. Die türkische Offensive belastet die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Ankara und Moskau weiter. Putins Regime dürfte die türkischen Versuche, Russlands momentane Schwäche auszunutzen, sehr genau beobachten.
Islamischer Staat lauert in den Startlöchern
Besonders besorgniserregend ist die potenzielle Wiedererstarktung des "Islamischen Staates" (IS) in der Region. Die Terrororganisation hat sich im vergangenen Jahr in Syrien neu formiert und könnte das entstehende Machtvakuum für ihre Zwecke nutzen. Ein Zusammenschluss mit den Rebellen würde die Situation weiter verschärfen.
Fazit: Erdogans riskante Strategie
Die türkische Offensive in Syrien gleicht einem Spiel mit dem Feuer. Auch wenn Ankara möglicherweise nur seine Verhandlungsposition gegenüber dem Assad-Regime verbessern möchte - die Entwicklungen könnten schnell außer Kontrolle geraten. Die Region droht weiter ins Chaos abzugleiten, während sich die Türkei möglicherweise übernommen hat.
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