Streit um Gehaltseinbußen bei Volkswagen: Ex-Manager klagen gegen Kürzungen
Im Zuge des Sparkurses beim Volkswagen-Konzern entbrennt ein heftiger Streit um Gehaltseinbußen, der nun die Managerebene erreicht hat. Mehr als hundert ehemalige VW-Manager wollen die von der Unternehmensführung verordneten Gehaltskürzungen nicht hinnehmen und haben Klage eingereicht. Insgesamt sind rund 120 Verfahren beim Arbeitsgericht Braunschweig anhängig.
Hintergrund der Klagen
Die Klagen richten sich gegen die Streichung einer Gehaltserhöhung und einer Prämie in Höhe von 1000 Euro, die Volkswagen seinen leitenden Angestellten gestrichen hatte. Diese Maßnahmen sind Teil des umfassenden Sparprogramms, das der Konzern im Frühjahr beschlossen hatte. Die Betroffenen, die überwiegend im Vorruhestand sind, berufen sich auf eine Zusage von 2023, dass diese Bestandteile des Tarifabschlusses auch für sie übernommen würden.
Reaktionen und Positionen
Volkswagen weist die Forderungen der Kläger zurück. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, dass die Klagen für unbegründet gehalten würden und man die Rechtsauffassung vor Gericht darlegen werde. Weitere inhaltliche Äußerungen lehnte der Konzern aufgrund der laufenden Verfahren ab.
Interessanterweise hatte der Konzernvorstand um Oliver Blume im Zuge des Sparprogramms auch die eigenen Gehälter gekürzt und auf fünf Prozent der Festgehälter verzichtet. Dennoch verschärfte VW den Sparkurs jüngst noch einmal, was nun auch betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen in den Raum stellt.
Tarifverhandlungen und weitere Einschnitte
In der aktuellen Tarifrunde wies Volkswagen die Forderung der IG Metall nach sieben Prozent mehr Lohn zurück und drohte stattdessen mit weiteren Gehaltseinbußen. Nach Einschätzung der Gewerkschaft würde dies faktisch auf eine Minusrunde hinauslaufen. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, ob erstmals in der Geschichte des Unternehmens deutsche Werke von Volkswagen geschlossen werden könnten.
Ein Blick auf die deutsche Wirtschaft
Die aktuelle Situation bei Volkswagen ist symptomatisch für die Herausforderungen, denen die deutsche Wirtschaft insgesamt gegenübersteht. Während Unternehmen wie VW versuchen, durch Sparmaßnahmen ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, stehen viele Arbeitnehmer vor unsicheren Zeiten. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit einer wirtschaftspolitischen Neuausrichtung, die sowohl die Interessen der Unternehmen als auch der Arbeitnehmer berücksichtigt.
Die Bundesregierung sollte sich verstärkt darauf konzentrieren, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung fördern. Dabei ist es entscheidend, traditionelle Werte wie Verlässlichkeit und Stabilität in den Vordergrund zu stellen, anstatt sich von kurzfristigen politischen Strömungen leiten zu lassen.
Der Fall Volkswagen zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass Unternehmen und Politik gemeinsam an Lösungen arbeiten, die langfristig tragfähig sind. Nur so kann sichergestellt werden, dass Deutschland auch in Zukunft ein starker Wirtschaftsstandort bleibt.
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