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22.07.2024
05:49 Uhr

Strafunmündige auf Beutezug: Kriminelle Kinder im Visier der Ermittler

Strafunmündige auf Beutezug: Kriminelle Kinder im Visier der Ermittler

In Deutschland nehmen Einbrüche und Überfälle durch strafunmündige Minderjährige zu. Die Frage, ob eine Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters die Lösung sein könnte, wird immer lauter. Derzeit können Täter unter 14 Jahren nicht strafrechtlich verfolgt werden, was bei vielen Bürgern für Unverständnis sorgt.

Einbrüche in Norderstedt

Am 16. Juli kam es in Norderstedt bei Hamburg zu mindestens fünf Einbrüchen. In der Zeit zwischen 6:00 und 10:00 Uhr wurden ein Jugendlicher (16) und ein Kind (11) vorläufig festgenommen. Der 16-Jährige wurde dem Haftrichter vorgeführt, während der 11-Jährige aufgrund seiner Strafunmündigkeit ohne Konsequenzen blieb. Die beiden Täter konnten durch das Entfernen von Fliegengittern oder das Öffnen gekippter Fenster in die Häuser gelangen. Bei zwei der fünf Einbrüche blieb es beim Versuch, da die Täter gestört wurden.

Zehnköpfige Jugendbande aus Hamburg ermittelt

Laut „Bild“ gehören die beiden Kinder zu einer Jugendbande aus Hamburg. Besonders auffällig ist der 11-jährige Marokkaner, der regelmäßig bei den Diebeszügen dabei ist. Seit seiner Ankunft in Deutschland im November 2023 wurde er bereits mehr als 70 Mal von der Polizei geschnappt. Die Sozialbehörde äußerte sich nicht zu der Frage, wie ein Kind immer wieder aus einem Jugendheim flüchten kann, und verwies auf Datenschutz.

13-Jährige randalieren im Zug

In Mecklenburg-Vorpommern verletzten drei 13-Jährige am 18. Juli Reisende und Bahnmitarbeiter in einem IC am Bahnhof Bützow. Auslöser war eine Fahrkartenkontrolle. Die Kinder wehrten sich mit Schlägen und Tritten und bewarfen die Erwachsenen mit Schottersteinen. Die Polizei fand die Kinder später in einer Lagerhalle, wo sie Holzpaletten anzündeten und Graffitis schmierten. Die Kinder wurden dem Jugendamt übergeben.

Halskettenraubüberfälle in Köln

In Köln beschäftigt die Polizei eine Serie von Überfällen, bei denen den Opfern die Halsketten entrissen wurden. Am 12. Juli wurde ein 67-Jähriger in einem Geschäft Opfer eines solchen Überfalls. Der Täter, ein mutmaßlich 13-jähriger Junge, wurde bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Die Ermittler fanden bei der Durchsuchung einer Jugendherberge acht gestohlene Goldketten und weitere Wertgegenstände.

Vandalismus in Oberhausener Kita

Bereits im Oktober kam es in Oberhausen zu einer Vandalismusserie, bei der Kinder während der Sommerferien in Schulen und Kitas einbrachen. Sie verwüsteten die Räume und nahmen Geld mit. Die Polizei konnte fünf Kinder auf frischer Tat ertappen. Insgesamt wurden zwölf Jungen ermittelt, elf davon waren nicht strafmündig.

Muss die Altersgrenze gesenkt werden?

Die steigende Zahl krimineller Kinder sorgt für Diskussionen über eine Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters. Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigesellschaft, Rainer Wendt, spricht sich für eine Senkung auf zwölf Jahre aus. Er betont, dass der Erziehungsgedanke im Vordergrund stehen müsse. Der Psychiater Professor Gerd Schulte-Körne warnt jedoch, dass jüngere Kinder die langfristigen Konsequenzen ihrer Handlungen nicht abschätzen können.

Gewaltkriminalität bei Kindern um 17 Prozent gestiegen

Laut polizeilicher Kriminalstatistik für 2023 ist die Gewaltkriminalität bei Kindern unter 14 Jahren um 17 Prozent gestiegen. Besonders stark ist dieser Anstieg bei „nichtdeutschen Kindern und Jugendlichen“ ausgeprägt. Die hohe Zuwanderungsrate und die damit verbundenen Risikofaktoren tragen zu dieser Entwicklung bei.

Die Diskussion über eine Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters bleibt weiterhin kontrovers. Es ist zu hoffen, dass die Politik bald eine Lösung findet, die sowohl den Schutz der Gesellschaft als auch die Erziehung und Integration der jungen Täter in den Vordergrund stellt.

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