Seedrohnen im Roten Meer: Huthis fordern Nato heraus
Die Huthi-Streitkräfte haben eine neue Ära der asymmetrischen Kriegsführung eingeleitet, indem sie erstmals eine Seedrohne gegen ein mit der Nato assoziiertes Schiff eingesetzt haben. Diese technologische Entwicklung stellt die Nato vor erhebliche Herausforderungen und markiert einen Wendepunkt im Konflikt am Roten Meer.
Technologische Fortschritte und gezielte Angriffe
Seit dem 19. Oktober greifen die vom Iran unterstützten jemenitischen Huthis gezielt Schiffe an, deren Eigner den Krieg Israels im Gazastreifen unterstützen. Interessanterweise wird anderen Schiffen, insbesondere solchen aus dem Umfeld der BRICS-Staaten, die Durchfahrt gewährt. Diese selektive Strategie zeigt die gezielte Kriegsführung der Huthis und deren technologische Fortschritte, die durch den Einsatz von Seedrohnen unterstrichen werden.
Brisanter Angriff auf Frachtschiffe
In dieser Woche beschuldigt die US-Regierung die Huthis, zwei Frachtschiffe angegriffen zu haben: die unter liberianischer Flagge fahrende Tutor und die unter palauischer Flagge fahrende Verbena. Diese Angriffe markieren eine neue Dimension der Bedrohung für die internationale Schifffahrt und werfen Fragen zur Sicherheit und Resilienz der Nato auf.
Fehleinschätzungen und Konsequenzen
Ein Video auf dem Portal X, ehemals Twitter, zeigt die kritischen Sekunden vor und nach dem Angriff auf die Tutor. Der philippinische Kapitän Christian Domarique schätzte die Situation falsch ein und gab keinen Befehl zur Abwehr der sich nähernden Drohne. Diese Fehleinschätzung führte zu erheblichen Schäden und möglicherweise zum Tod eines Seemanns.
Auswirkungen auf den internationalen Seehandel
Die Angriffe der Huthis haben weitreichende Konsequenzen für den internationalen Seehandel. Der Suezkanal, durch den rund zwölf Prozent des weltweiten Seehandels passieren, ist de facto für westliche Handelsschiffe gesperrt. Dies führt zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden, insbesondere für Ägypten, dessen Einnahmen aus dem Suezkanal sich halbiert haben.
Die Asymmetrie der Kriegsführung
Die Huthis setzen auf eine asymmetrische Kriegsführung, die durch den Einsatz moderner, aber kostengünstiger Drohnen und Raketen aus iranischer Produktion gekennzeichnet ist. Diese Strategie stellt die US-geführte Koalition vor erhebliche Herausforderungen, da die Kosten für die Abwehr dieser Angriffe enorm sind. Die US-Marine hat bereits rund eine Milliarde Dollar für Abwehrwaffen ausgegeben, ohne nennenswerte Erfolge zu erzielen.
Dezentrale Organisation und moderne Kriegsführung
Die dezentrale Organisation der Huthi-Streitkräfte erschwert die Aufklärung und Bekämpfung durch reguläre Armeen wie die der USA. Trotz der technologischen Überlegenheit der US-Streitkräfte gelingt es den Huthis, die Schifffahrt durch den Suezkanal massiv zu bedrohen und einzuschränken. Dies führt zu erhöhten Transportkosten und Versicherungsprämien für westliche Schiffe.
Fazit
Die Angriffe der Huthis im Roten Meer haben die Nato und den kollektiven Westen vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Die asymmetrische Kriegsführung und die technologische Weiterentwicklung der Huthis zeigen, dass traditionelle militärische Strategien an ihre Grenzen stoßen. Es bleibt abzuwarten, wie die Nato und ihre Verbündeten auf diese Bedrohung reagieren werden, um die Sicherheit und Stabilität in der Region zu gewährleisten.
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