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22.09.2024
09:07 Uhr

Scholz und die Commerzbank: Ein weiteres Debakel für die Ampel-Koalition

Scholz und die Commerzbank: Ein weiteres Debakel für die Ampel-Koalition

Die jüngsten Entwicklungen rund um die Commerzbank werfen erneut ein kritisches Licht auf die Finanzpolitik der Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz. Der dilettantische Verkauf von Anteilen an der Commerzbank hat nicht nur für Unruhe innerhalb der Ampel-Koalition gesorgt, sondern auch die Zukunft von tausenden Arbeitsplätzen in Gefahr gebracht.

Ein nationaler Bankenchampion in Gefahr

Bereits 2019, als Scholz noch Finanzminister im Kabinett Merkel war, strebte er die Schaffung eines nationalen Bankenchampions an. Damals scheiterte die geplante Fusion zwischen Commerzbank und Deutscher Bank. Nun, als Kanzler, scheint Scholz erneut kein glückliches Händchen zu haben. Der jüngste Verkauf von 4,5 Prozent der Commerzbank-Anteile an die italienische Unicredit hat das zweitgrößte deutsche Geldhaus in eine prekäre Lage gebracht.

Jobabbau und Übernahmegefahr

Die Unicredit hält nun neun Prozent der Anteile und plant, diese Beteiligung auf bis zu 30 Prozent auszubauen. Dies könnte zu einem massiven Stellenabbau führen. Uwe Tschäge, Gesamtbetriebsratschef der Commerzbank, warnt vor dem Verlust von zwei Dritteln der Arbeitsplätze. Diese Befürchtungen werden von Verdi-Chef Frank Werneke geteilt, der fordert, dass der Bund keine weiteren Anteile abgeben solle.

Interne Ermittlungen und politische Spannungen

Die Bundesregierung scheint von der Entwicklung überrumpelt worden zu sein. Interne Ermittler sollen nun klären, wie es zu diesem Fiasko kommen konnte. Der hessische CDU-Ministerpräsident Boris Rhein zeigte sich irritiert über die fehlende Einbindung der Landesregierung in diesen Prozess. Die Auktion der Anteile wurde als Nacht-und-Nebel-Aktion bezeichnet, die selbst innerhalb der Bundesregierung Überraschung auslöste.

Finanzminister Lindner und strategische Differenzen

FDP-Finanzminister Christian Lindner betont, dass der Bund sich langfristig aus der Commerzbank zurückziehen wolle. Er lehnt eine Industriepolitik ab und will die Staatsanteile diskriminierungsfrei auf den Markt bringen. Diese Haltung öffnet der Unicredit Tür und Tor für eine Übernahme, was innerhalb der Ampel-Koalition für weiteren Zündstoff sorgt.

Italienische Probleme importiert?

Die Übernahme durch die Unicredit könnte nicht nur massive Jobverluste bedeuten, sondern auch italienische Probleme nach Deutschland importieren. Die italienischen Banken sind seit Jahren in einer Krise, geprägt von faulen Krediten und staatlichen Finanzspritzen. Sollte es in Italien zu einer neuen Finanzkrise kommen, könnte der deutsche Steuerzahler erneut zur Kasse gebeten werden.

Scholz in der Zwickmühle

Olaf Scholz steht nun vor einem Dilemma. Einerseits muss er den drohenden Jobabbau bei der Commerzbank verhindern, andererseits hat er durch den unglücklichen Verkauf der Anteile bereits erheblichen Schaden angerichtet. Wie sich die Situation weiterentwickelt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass dieser Vorfall die Spannungen innerhalb der Ampel-Koalition weiter verschärfen wird.

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