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04.11.2024
09:38 Uhr

Rückgang der Produktion sorgt für sinkenden Energieverbrauch in der Industrie

Rückgang der Produktion sorgt für sinkenden Energieverbrauch in der Industrie

Die deutsche Industrie verzeichnete im Jahr 2023 einen deutlichen Rückgang des Energieverbrauchs. Dies ist jedoch nicht auf Effizienzsteigerungen oder technologische Fortschritte zurückzuführen, sondern auf einen signifikanten Produktionsrückgang in mehreren Schlüsselbranchen. Der Energieverbrauch sank um 7,8 Prozent auf 3.282 Petajoule, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Bereits im Jahr 2022 war der Energieverbrauch um 9,1 Prozent gesunken.

Besonders energieintensive Branchen betroffen

Der Rückgang des Energieverbrauchs steht in direktem Zusammenhang mit einer sinkenden Produktion in energieintensiven Branchen. Diese verzeichneten einen Produktionsrückgang von 11,2 Prozent. Besonders stark betroffen war die Chemieindustrie, die weiterhin der größte Energieverbraucher unter den Industriezweigen bleibt. Diese Branche verbrauchte im Jahr 2023 26,5 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Industrie.

Rolle von Erdgas und Erdöl

In der chemischen Industrie werden Erdgas und Erdöl nicht nur als Energieträger verwendet, sondern auch als Ausgangsstoffe für die Produktion von Grundstoffen wie Düngemitteln und Chemikalien. Fast ein Drittel der eingesetzten Energieträger (31,6 Prozent) wurde für solche Zwecke genutzt und nicht energetisch eingesetzt. Trotz des Produktionsrückgangs blieb Erdgas der am meisten verwendete Energieträger in der Industrie, gefolgt von Strom, Mineralölen und Mineralölprodukten sowie Kohle.

Gestiegene Energiepreise belasten die Produktion

Die gestiegenen Energiepreise haben die deutsche Chemieindustrie stark belastet, was zu einem Produktionsrückgang von elf Prozent im Jahr 2023 führte. Der Branchenverband VCI erwartet jedoch für das kommende Jahr eine leichte Erholung und prognostiziert einen Anstieg der Produktion um 3,5 Prozent.

Politische Implikationen

Die aktuellen Entwicklungen werfen ein kritisches Licht auf die Energiepolitik der Bundesregierung. Die hohen Energiepreise und die damit verbundenen Produktionsrückgänge könnten langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie gefährden. Es stellt sich die Frage, ob die derzeitige Politik ausreichend ist, um die Industrie zu unterstützen und gleichzeitig die Energiewende voranzutreiben.

Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen, und es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf diese Entwicklungen reagieren werden. Eine stärkere Fokussierung auf traditionelle Werte und eine robuste Industriepolitik könnten notwendig sein, um die deutsche Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.

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