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09.12.2024
09:14 Uhr

Radikale Islamisten führen in Aleppo Scharia-Gesetz ein - Minderheiten in Gefahr

Radikale Islamisten führen in Aleppo Scharia-Gesetz ein - Minderheiten in Gefahr

Nach dem überraschend schnellen Zusammenbruch des Assad-Regimes in Syrien zeichnet sich eine besorgniserregende Entwicklung ab: Die islamistische HTS-Allianz, die maßgeblich am Sturz des Diktators beteiligt war, würde in der Millionenmetropole Aleppo bereits die Scharia einführen. Dies hätte der renommierte Terrorismus-Experte Malte Roschinski bestätigt.

Von der Diktatur in den religiösen Fundamentalismus?

Nach 13 Jahren blutigen Bürgerkriegs und dem Wegfall seiner wichtigsten Verbündeten Russland und Iran musste Syriens langjähriger Machthaber Assad das Land verlassen. Doch die anfängliche Euphorie über seinen Sturz weicht zunehmend der Sorge vor einem neuen Terrorregime unter islamistischer Führung.

Besonders alarmierend seien Videoaufnahmen aus Aleppo, die in sozialen Netzwerken kursierten. Darauf würde ein Islamist vor dem örtlichen Justizpalast die Übernahme durch "die Söhne der Revolution und die Mujahideen" verkünden und die Implementierung der Scharia ankündigen. Die Muslimbruderschaft solle künftig in diesem Gebäude für "Frieden" sorgen - eine Aussage, die angesichts der radikalen Ausrichtung dieser Organisation höchst beunruhigend erscheine.

Bedrohliche Verbindungen zu Terrororganisationen

Die nun dominierende HTS-Allianz sei keineswegs eine moderate Kraft. Vielmehr handle es sich um eine Nachfolgeorganisation der Al-Nusra-Front, die wiederum aus dem Terrornetzwerk Al-Qaida hervorgegangen sei. Frühere Zusicherungen der HTS, die Rechte religiöser Minderheiten zu respektieren, würden von Experten als reine Propaganda eingestuft.

Internationale Gemeinschaft alarmiert

Die Entwicklungen in Syrien würden auch die internationale Gemeinschaft zunehmend beunruhigen. Israel habe aus Sorge vor einer islamistischen Bedrohung bereits eine Militäroperation im syrischen Grenzgebiet gestartet. Die USA würden weiterhin Stellungen des IS im Land bombardieren.

"Die aktuelle Situation in Syrien könnte sich als klassischer Fall eines 'Vom Regen in die Traufe' erweisen. Der Sturz eines Diktators bedeutet leider nicht automatisch den Weg in die Freiheit", warnen Experten.

Düstere Aussichten für religiöse Minderheiten

Besonders gefährdet seien nun religiöse und ethnische Minderheiten in Syrien. Die Einführung der Scharia in Aleppo könnte erst der Anfang einer landesweiten Islamisierung sein. Christen, Jesiden und andere nicht-muslimische Gruppen müssten um ihre Zukunft in dem Land fürchten, das einst für seine religiöse Vielfalt bekannt war.

Die kommenden Wochen würden zeigen, ob sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten und Syrien nach Jahren der Diktatur nun in einen fundamentalistischen Gottesstaat verwandelt werde.

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