Putin wütet über US-Raketen in Deutschland: „Schritt in Richtung Kalter Krieg“
Europa bekommt Verstärkung für die Abschreckung gegen Russland. Und Kreml-Diktator Wladimir Putin (71) wütet! Moskau hat die Vereinbarung zur Stationierung von US-Langstreckenraketen in Deutschland als Schritt „in Richtung Kalter Krieg“ bezeichnet. Putin-Sprecher Dmitri Peskow (56) sagte am Donnerstag einem staatlichen Fernsehsender: „Wir unternehmen stetig Schritte in Richtung Kalter Krieg.“
Russland, das die Ukraine 2022 überfiel und Sabotage-Aktionen in Europa durchführt, wirft den USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien eine direkte Beteiligung „am Konflikt rund um die Ukraine“ vor. „Alle Merkmale des Kalten Krieges mit der direkten Konfrontation kehren zurück“, fügte Peskow hinzu.
Stationierung des „Typhon MRC“-Raketensystems
Im Rahmen der Bündnisverteidigung verlegen die USA ab 2026 eine Batterie des brandneuen Raketensystems „Typhon MRC“ nach Deutschland. Das mobile System, welches sowohl Tomahawk-Marschflugkörper mit einer Reichweite von 2500 Kilometern als auch SM-6-Flugabwehrraketen mit einer Reichweite von 250 Kilometern verschießen kann, wird zunächst vorübergehend, später permanent, in Deutschland stationiert.
Nach BILD-Informationen wird die „Typhon“-Feuereinheit dem 56. Artillerie-Kommando der US-Armee in Wiesbaden unterstellt. Möglich also, dass das System zunächst auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Wiesbaden-Erbenheim stationiert wird. Verlegt wird das moderne Raketensystem mittels C-17 Transportflugzeugen, die aus den USA kommend mit einer Zwischenlandung in Deutschland landen können. Geschützt wird es, wie alle US-Einrichtungen, von Sicherheitszäunen und Wachsoldaten.
Reaktionen aus der Politik
Militärexperte Gustav Gressel (45) von der Denkfabrik ECFR in Berlin erklärte: „Seit 2014 verletzt Russland den Vertrag zur Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa. 2019 haben die USA ihn dann aufgekündigt. Russland hat mittlerweile zugegeben, Marschflugkörper mit mehr als 500 Kilometern Reichweite zu besitzen und setzt diese auch in der Ukraine ein. Jetzt zieht die Nato nach, um das Gleichgewicht der Kräfte wieder herzustellen.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) verteidigte die Stationierung amerikanischer Marschflugkörper in Deutschland als „sehr gute Entscheidung“, die den „Frieden sichert“. Am Rande des Nato-Gipfels erklärte er: „Wir wissen, dass es eine unglaubliche Aufrüstung in Russland gegeben hat mit Waffen, die europäisches Territorium bedrohen.“ Deshalb brauche Deutschland die Abschreckung mit diesen Raketen, die Russland im Ernstfall tief im Landesinneren treffen können.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (64) hält die Stationierung in Deutschland für unverzichtbar. Im ZDF heute journal sagte der SPD-Politiker: „Wladimir Putin hat gezeigt, wozu er bereit und in der Lage ist. Da wir in diesem Bereich nicht in ausreichender Zahl Systeme haben, stationieren die Amerikaner vorübergehend diese Systeme, bis wir mit den europäischen Partnern eigene Systeme entwickelt haben.“
Reaktionen aus den USA
Der Informationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby (61), sagte am Donnerstag in einem Interview mit WELT TV beim Nato-Gipfel in Washington: „Das ist eine Antwort auf die veränderte Sicherheitslage auf dem europäischen Kontinent. Sie hat sich verändert aufgrund dessen, was Herr Putin in der Ukraine getan hat.“
Zur Ankündigung aus Moskau von militärischen Gegenmaßnahmen sagte Kirby: „Leider müssen wir diese Art von Rhetorik ernst nehmen.“ Gleichzeitig wies er die Verantwortung für den Stationierungsbeschluss allein Russland zu: „Ich möchte die Russen daran erinnern, dass die größte Bedrohung für die Sicherheit auf dem europäischen Kontinent Russland ist und was Russland in der Ukraine tut.“
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Eines ist jedoch klar: Die Stationierung der US-Raketen in Deutschland markiert einen bedeutenden Schritt in der geopolitischen Auseinandersetzung zwischen dem Westen und Russland.
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