Moskau setzt Moldau unter Druck: Gazprom stoppt Gaslieferungen zum Jahreswechsel
In einem weiteren Akt der energiepolitischen Machtdemonstration hat der russische Energieriese Gazprom angekündigt, die Gaslieferungen nach Moldau zum 1. Januar 2025 komplett einzustellen. Diese Entscheidung trifft das kleine osteuropäische Land in einer besonders prekären Situation, mitten in der kalten Jahreszeit und während eines bereits ausgerufenen Energie-Notstands.
Russlands energiepolitisches Machtspiel
Der staatlich kontrollierte Konzern Gazprom begründet seinen drastischen Schritt mit angeblich ausstehenden Zahlungen. Während Moskau von einer Schuldenlast in Höhe von 709 Millionen Dollar spricht, beziffert die moldauische Regierung die tatsächlichen Außenstände auf lediglich 8,6 Millionen Dollar. Diese enorme Diskrepanz dürfte kein Zufall sein, sondern scheint Teil einer größeren geopolitischen Strategie zu sein.
Moldaus Widerstand gegen russische Einflussnahme
Die pro-europäische Regierung in Chisinau zeigt sich kämpferisch. Ministerpräsident Dorin Recean hat unmissverständlich klargestellt, dass sich sein Land dem politischen Druck aus Moskau nicht beugen werde. Die Vorwürfe bezüglich der Gasschulden seien durch internationale Prüfer bereits widerlegt worden. Moldau erwägt nun rechtliche Schritte, einschließlich eines internationalen Schiedsverfahrens.
Dramatische Auswirkungen auf die Energieversorgung
Die Situation könnte für Moldau dramatische Folgen haben. Bislang bezieht das Land jährlich etwa zwei Milliarden Kubikmeter russisches Gas, das hauptsächlich in die abtrünnige Region Transnistrien fließt. Dort wird es im Kraftwerk Cuciurgan zur Stromerzeugung genutzt - eine Energiequelle, die bisher 70 Prozent des moldauischen Gesamtbedarfs deckt.
Die Regierung in Chisinau hat bereits drastische Sparmaßnahmen angekündigt: Der Stromverbrauch soll ab Januar um mindestens ein Drittel reduziert werden.
Europäische Alternativen noch nicht ausgereift
Besonders bitter für Moldau: Die geplante Integration in das europäische Stromnetz ist noch nicht abgeschlossen. Zwar existiert eine kleinere Verbindung nach Rumänien, über die seit Oktober kontinuierlich Strom fließt, doch die dringend benötigte Hochspannungsleitung fehlt noch. Diese Situation zeigt einmal mehr die Versäumnisse der vergangenen Jahre, sich rechtzeitig von russischen Energielieferungen unabhängig zu machen.
Kritische Betrachtung der Situation
Der aktuelle Konflikt offenbart die problematische Abhängigkeit europäischer Staaten von russischen Energielieferungen. Während die deutsche Ampelregierung weiterhin von einer ideologiegetriebenen Energiewende träumt, zeigt sich hier die harte Realität der internationalen Energiepolitik. Statt sich auf unsichere "grüne" Experimente zu verlassen, wäre eine pragmatische und vor allem souveräne Energiepolitik der bessere Weg gewesen.
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