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29.08.2023
06:41 Uhr

Macron kritisiert deutsche Anti-Atom-Politik

Die Energiepolitik Deutschlands steht wieder einmal im internationalen Fokus. Diesmal kommt die Kritik aus Frankreich. Präsident Emmanuel Macron bezeichnet die Anti-Atom-Politik der Bundesregierung als "historischen Fehler".

Macrons Brandrede

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat in einer Versammlung seiner Botschafter die europäische Strompolitik scharf kritisiert. Sein Hauptkritikpunkt richtete sich gegen die Anti-AKW-Politik der Bundesregierung. Macron betonte, dass es ein "historischer Fehler" sei, auf Kernenergie zu verzichten oder Investitionen in Kernenergie und nukleare Innovationen in Europa zu verlangsamen.

Er forderte eine "Überzeugungsarbeit" bei den "deutschen Freunden". Macron sieht die "Renaissance der Kernenergie" und plant, massiv in Atomkraft zu investieren und ältere Kraftwerke zu erneuern. Deutschland, das im April seine letzten Atomkraftwerke abgeschaltet hat, lehnt dies ab.

Deutschland importiert Atom-Strom

Trotz der Abschaltung der Atomkraftwerke importiert Deutschland weiterhin kräftig Atom-Strom. Macron kritisierte diesen Widerspruch scharf und bezeichnete das AKW-Aus der Deutschen als den völlig falschen Weg. Sein Ziel ist es, "unabhängiger zu werden, den Kohlenstoffausstoß zu verringern und weiterhin Arbeitsplätze und Industrie auf europäischem Boden zu schaffen".

Kritik auch aus Schweden

Auch aus Schweden kommt Kritik an der deutschen Energiepolitik. Die schwedische EU-Abgeordnete Sara Skyttedal kritisiert, dass Deutschland seit dem AKW-Aus mehr schmutzigen Kohlestrom importiert. Sie betonte, dass der "leichtfertige Ausstieg aus der Kernenergie" alle Investitionen in erneuerbare Energien überschattet, da der CO₂-Fußabdruck der Kohle bleibt.

Deutschland als Nettoimporteur

Deutschland hat im Juli so viel Strom wie nie zuvor importiert. Mit 5783,4 Gigawattstunden war es ein Rekord. Der Exportsaldo betrug 469 Millionen Euro. Seit der Abschaltung der Kernkraftwerke ist Deutschland Nettoimporteur und die Importmenge steigt immer weiter. Trotz der höheren Kosten für Importstrom ist dieser immer noch günstiger als die Verstromung von Kohle oder Gas in Deutschland.

Die Kritik an der deutschen Energiepolitik zeigt, dass die Entscheidungen der Bundesregierung nicht nur national, sondern auch international auf Kritik stoßen. Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung auf diese Kritik reagieren wird.

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