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30.07.2024
18:11 Uhr

Lidl: Discounter stellt Reisegeschäft offenbar ein

Lidl: Discounter stellt Reisegeschäft offenbar ein

Der bekannte Discounter Lidl zieht sich offenbar aus dem Reisegeschäft zurück. Laut einem Bericht des Branchenblatts "FVW" wird die Vermittlung von Reisen zum Jahresende eingestellt. Diese Information stammt aus einer Mitteilung, die an die Geschäftspartner von Lidl Reisen gesendet wurde. Eine offizielle Bestätigung oder ein Dementi von Lidl Deutschland gibt es bislang nicht.

Insolvenz des Reisepartners FTI als möglicher Grund

Ein möglicher Grund für diesen Schritt könnte die Insolvenz des Reisekonzerns FTI sein, wie "FVW" weiter berichtet. FTI, ein wichtiger Geschäftspartner von Lidl Reisen, ging im Juni gemeinsam mit seiner Tochter Big Xtra in Insolvenz. Weitere Partner von Lidl Reisen sind Falk Travel und Coral Travel, deren Zukunft nun ebenfalls ungewiss sein könnte.

Ein Pionier verlässt die Bühne

Lidl war ein Pionier in der Reisevermittlung. Der Discounter stieg im Dezember 2006 in diesen Markt ein, nahezu zeitgleich mit seinem Konkurrenten Aldi. Ab 2016 versuchte sich Lidl Reisen sogar kurzzeitig im Veranstaltergeschäft. Doch bereits im Mai 2020, kurz nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie, änderte der Discounter seine Strategie und trat wieder ausschließlich als Reisevermittler auf.

Geschätzter Jahresumsatz von 200 Millionen Euro

Das Branchenblatt "FVW" schätzt, dass der von Lidl Reisen vermittelte Jahresumsatz rund 200 Millionen Euro beträgt. Diese beachtliche Summe zeigt, wie bedeutend das Reisegeschäft für Lidl war. Doch die Herausforderungen der letzten Jahre, insbesondere die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Insolvenzen wichtiger Partner, scheinen den Discounter nun zum Rückzug zu zwingen.

Ein Trend in der Branche?

Bereits im vergangenen Jahr hatte Tchibo seine Touristiksparte nach 26 Jahren aufgegeben. Seit Ende Oktober 2023 vermittelt das Konsumgüterunternehmen keine Reisen mehr. Es stellt sich die Frage, ob dies ein Trend in der Branche sein könnte, da immer mehr Unternehmen ihre Reiseaktivitäten einstellen. Die Gründe dafür könnten vielfältig sein, von wirtschaftlichen Schwierigkeiten bis hin zu Veränderungen im Verbraucherverhalten.

Die Zukunft der Reisebranche

Die Reisebranche steht vor großen Herausforderungen. Insolvenzen, veränderte Reisegewohnheiten und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie haben viele Unternehmen in Bedrängnis gebracht. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt in den kommenden Jahren entwickeln wird und welche neuen Akteure möglicherweise die Bühne betreten werden.

Für Verbraucher bedeutet dies, dass sie sich auf Veränderungen einstellen müssen. Die Zeiten, in denen man Reisen bequem beim Discounter buchen konnte, könnten bald der Vergangenheit angehören. Es bleibt zu hoffen, dass neue, innovative Konzepte entstehen, die den Bedürfnissen der Reisenden gerecht werden.

Insgesamt zeigt sich einmal mehr, dass die Wirtschaft und insbesondere die Reisebranche in ständiger Bewegung sind. Veränderungen und Anpassungen sind notwendig, um den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden. Lidl hat dies erkannt und zieht nun die Konsequenzen.

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