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01.08.2024
05:54 Uhr

Israels militärische Fähigkeiten: Eine schwere Demütigung für den Iran

Israels militärische Fähigkeiten: Eine schwere Demütigung für den Iran

Weltsicherheitsrat ruft zur Deeskalation auf

Der Weltsicherheitsrat mahnt nach den gezielten Tötungen des politischen Anführers der islamistischen Hamas im Iran sowie des ranghöchsten Militärkommandeurs der Hisbollah im Libanon alle Konfliktparteien dringend zur Deeskalation. Alle Aktionen, „die den gesamten Nahen Osten in den Abgrund treiben könnten“, müssten vermieden werden, ließ UN-Generalsekretär António Guterres in New York mitteilen.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock rief deutsche Staatsbürger im Libanon zur sofortigen Ausreise auf. Auch die USA raten Amerikanern strikt von einer Reise in Israels nördliches Nachbarland ab.

„Kopf der Schlange“

Nicht nur die US-Regierung äußert sich beschwichtigend. „Wir glauben nicht, dass eine Eskalation unvermeidlich ist, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass eine Eskalation unmittelbar bevorsteht“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Er wolle die aktuellen Bedenken nicht einfach abtun, man beobachte die Situation in der Region aber „sehr, sehr genau“.

Der stellvertretende US-Botschafter Robert Wood sagte, es sei besser, nicht über die Auswirkungen der jüngsten Ereignisse zu spekulieren. Ein größerer Krieg stehe weder unmittelbar bevor, noch sei er unvermeidlich.

Sein israelischer Kollege Jonathan Miller sagte, „wir werden weiterhin handeln, um das gesamte israelische Volk zu verteidigen“. Die Hisbollah, die Hamas und die Huthi-Miliz seien nur dank des „Kopfes der Schlange“ in der Lage „Gift zu spucken“, fuhr er mit Blick auf die Unterstützung des Iran für die Gruppierungen fort.

Israels militärische Fähigkeiten und deren Bedeutung

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bereitete seine Landsleute auf „herausfordernde Tage“ vor. „Wir sind auf jedes Szenario vorbereitet und werden uns vereint allen Bedrohungen stellen“, sagte Netanjahu nach einer Beratung des israelischen Sicherheitskabinetts im Militärhauptquartier in Tel Aviv. „Israel wird für jede Aggression gegen uns einen hohen Preis fordern, von jeglicher Front“, sagte Netanjahu. Der Krieg werde noch andauern und verlange Stehvermögen von den israelischen Bürgern.

„Seit Beginn des Krieges habe ich erklärt, dass wir uns im Kampf gegen die iranische Achse des Bösen befinden.“ Die Angriffe belegen Israels umfangreiche geheimdienstliche und militärische Fähigkeiten. Für den Iran ist es eine schwere Demütigung und ein Affront gegen seinen Sicherheitsapparat, dass Hamas-Auslandschef Hanija in Teheran getötet wurde, während er die Hauptstadt anlässlich der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian besuchte.

Dass der Iran wegen der Ermordung eines Hamas-Anführers in den Krieg ziehen werde, glaube sie aber nicht, zitierte das „Wall Street Journal“ eine Analystin der International Crisis Group. Die Expertin verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Hisbollah auch nach der Tötung des zweithöchsten Anführers der Hamas im Ausland, Saleh al-Aruri, bei einer Explosion in Beirut im Januar nicht in den Krieg gegen Israel gezogen sei.

Iran destabilisiert Nahen Osten

Der stellvertretende israelische Botschafter Jonathan Miller sagte, der Iran destabilisiere den gesamten Nahen Osten, indem die Islamische Republik Stellvertreter-Gruppen finanziere – als solche gelten insbesondere die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon und die mit ihr verbündete Hamas im Gazastreifen. „Wir fordern daher, dass dieser Rat den Iran für seine anhaltende Unterstützung des regionalen Terrorismus verurteilt und die Sanktionen gegen Teheran verschärft“, sagte Miller.

USA und UN mahnen zu diplomatischen Bemühungen

Die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, sagte vor dem Weltsicherheitsrat: „Es bedarf dringend diplomatischer Bemühungen, um die Richtung zu ändern und einen Weg zu regionalem Frieden und Stabilität zu finden.“ Und weiter: „Die Kommunikation mittels Raketen, bewaffneter Drohnen und anderer tödlicher Angriffe muss ein Ende haben.“

Auf die Frage, welche Auswirkungen die Ereignisse in Beirut und Teheran auf die Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg haben könnten, antwortete der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, es sei noch zu früh für eine Beurteilung. „Es bleibt kompliziert, und die Berichte aus der Region, die wir in den letzten 24 bis 48 Stunden gesehen haben, machen es nicht weniger kompliziert.“

Nach Auffassung der US-Regierung gebe es weiterhin „einen gangbaren Prozess“ und „interessierte Gesprächspartner“.

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