Israelische Streitkräfte planen langfristige Präsenz im Gazastreifen bis mindestens 2025
Die militärische Präsenz Israels im Gazastreifen könnte sich deutlich länger hinziehen als bisher angenommen. Wie aktuelle Entwicklungen zeigen, plant die israelische Armee einen Verbleib in der Region bis mindestens 2025. Dabei werden systematisch dauerhafte militärische Strukturen errichtet und bestehende Gebäude abgerissen.
Massive Umgestaltung der Infrastruktur
Im Zentrum der militärischen Aktivitäten steht der sogenannte Netzarim-Korridor, der sich über eine Länge von etwa neun Kilometern erstreckt und Nord-Gaza vom restlichen Gebiet trennt. Mit einer Breite von fünf bis sechs Kilometern nimmt dieser Korridor bereits jetzt einen erheblichen Teil des Territoriums ein - und soll nach militärischen Planungen noch weiter ausgebaut werden.
Systematische Zerstörung bestehender Strukturen
Besonders besorgniserregend erscheint das Ausmaß der Zerstörungen. Nach Aussagen israelischer Soldaten sind in vielen Bereichen des Korridors keine Häuser mehr zu sehen. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch im Philadelphi-Korridor an der Grenze zu Ägypten sowie in einer Pufferzone entlang der israelisch-gazanischen Grenze.
Dramatische territoriale Auswirkungen
Die militärischen Maßnahmen haben massive Auswirkungen auf das ohnehin kleine Territorium des Gazastreifens. Der Netzarim-Korridor, der Philadelphi-Korridor und die Pufferzone beanspruchen zusammen bereits etwa 26 Prozent der Gesamtfläche Gazas.
Humanitäre Situation spitzt sich zu
In Nordgaza verschärft sich die Lage dramatisch. Die Städte Beit Lahia, Beit Hanoun und Jabalia sind vollständig von Hilfslieferungen abgeschnitten. Die systematische Zerstörung von Gebäuden in diesen Gebieten macht eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerung praktisch unmöglich.
"Die Art und Weise, wie hier Straßen gebaut werden, deutet darauf hin, dass es sich nicht nur um vorübergehende militärische Maßnahmen handelt", berichtet ein israelischer Offizier vor Ort.
Langfristige Perspektiven
Die umfangreichen Baumaßnahmen und die systematische Umgestaltung des Territoriums werfen Fragen nach den langfristigen Plänen für die Region auf. Militärische Beobachter sehen in der Art der Infrastrukturmaßnahmen Anzeichen für eine dauerhafte Präsenz, die weit über rein taktische militärische Erwägungen hinauszugehen scheint.
Diese Entwicklungen könnten die ohnehin komplexe geopolitische Situation im Nahen Osten weiter verschärfen und werfen ernsthafte Fragen hinsichtlich der zukünftigen territorialen Gestaltung der Region auf.
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