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02.10.2024
15:14 Uhr

Israel erklärt UN-Generalsekretär zur "Persona non grata"

Israel erklärt UN-Generalsekretär zur "Persona non grata"

In einer überraschenden Wendung hat Israel den Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, zur "persona non grata" erklärt und ihm das Betreten des Landes verboten. Diese Entscheidung gab der israelische Außenminister Israel Katz auf dem Kurznachrichtendienst X bekannt.

Hintergrund der Entscheidung

Der israelische Außenminister Katz begründete die drastische Maßnahme damit, dass Guterres den jüngsten Angriff des Iran nicht unmissverständlich verurteilt habe. Zudem wurde ihm vorgeworfen, den Angriff der Hamas am 7. Oktober nicht ausreichend verurteilt zu haben und keine Anstrengungen unternommen zu haben, die Hamas als Terrororganisation einzustufen.

"Ein Generalsekretär, der Terroristen, Vergewaltigern und Mördern von Hamas, Hisbollah, den Huthis und jetzt dem Iran – dem Mutterschiff des globalen Terrors – Rückendeckung gibt, wird als Schandfleck in die Geschichte der Vereinten Nationen eingehen," sagte Katz.

Guterres' umstrittene Rede

Die Spannungen zwischen Israel und Guterres reichen bereits länger zurück. In einer Rede im vergangenen Oktober hatte Guterres die Terrorakte der Hamas vom 7. Oktober zwar verurteilt, jedoch auch auf das Leid des palästinensischen Volkes hingewiesen, das seit Jahrzehnten unter der israelischen Besatzung leide.

Guterres sagte damals: "Es ist wichtig, auch anzuerkennen, dass die Angriffe der Hamas nicht in einem Vakuum stattgefunden haben. Das palästinensische Volk leidet seit 56 Jahren unter einer erdrückenden Besatzung." Diese Äußerungen stießen in Israel auf scharfe Kritik, da sie als Relativierung der Hamas-Angriffe verstanden wurden.

Reaktionen und Folgen

Die Reaktionen auf die Entscheidung Israels waren gemischt. Während einige internationale Beobachter Israels Schritt als übertrieben und kontraproduktiv kritisierten, sahen andere darin eine notwendige Maßnahme, um die UN zu einer klareren Haltung gegenüber Terrororganisationen zu bewegen.

Seit Beginn des Gaza-Krieges sind laut Angaben der lokalen Gesundheitsbehörden mehr als 43.000 Palästinenser in Folge israelischer Angriffe ums Leben gekommen. Unter den Toten befinden sich auch 207 Mitarbeiter des Palästinenserhilfswerks UNRWA der Vereinten Nationen. Die UN bezeichnete Gaza in einem Bericht als "einen der weltweit gefährlichsten Orte für humanitäre Helfer".

UN fordert Rückzug Israels

Letzten Monat unterstützten die UN-Mitglieder mit überwältigender Mehrheit einen nicht bindenden Antrag, in dem Israel aufgefordert wurde, seine fast sechs Jahrzehnte andauernde illegale Besetzung des Westjordanlands zu beenden. Diese Entscheidung zeigt, dass die internationale Gemeinschaft zunehmend Druck auf Israel ausübt, seine Politik gegenüber den Palästinensern zu ändern.

Die jüngste Entscheidung Israels, Guterres zur "persona non grata" zu erklären, dürfte die Spannungen zwischen Israel und der internationalen Gemeinschaft weiter verschärfen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die diplomatischen Beziehungen haben wird.

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