Inflation zehrt Lohnsteigerungen auf: Deutsche Arbeitnehmer leiden trotz steigender Tariflöhne
Die Inflation in Deutschland bleibt ein heißes Eisen. Obwohl die Inflation laut Prognosen zurückgehen soll, sieht die Realität für viele Deutsche anders aus. Trotz steigender Tariflöhne haben viele Arbeitnehmer am Ende des Jahres 2023 de facto weniger Gehalt zur Verfügung. Dies geht aus einer Auswertung der Böckler-Stiftung hervor, die Tarifverträge für rund 14,8 Millionen Beschäftigte untersucht hat.
Trotz hoher Abschlüsse: Reallohnverluste für viele Beschäftigte
Im laufenden Jahr sind die Tariflöhne im Schnitt um 5,6 Prozent gestiegen. Allerdings liegt die Teuerung voraussichtlich bei 6,0 Prozent - ein klarer Fall von Reallohnverlust. Dieser Fakt lässt sich auch nicht durch individuelle Steuer- und Abgabenvorteile durch hohe Einmalzahlungen ausgleichen. Laut Thorsten Schulten, Leiter des WSI-Tarifarchivs der Böckler-Stiftung, haben die meisten Arbeitnehmer erst durch diese Einmalzahlungen die Inflation übertreffen können.
Erstmalige hohe Tarifsteigerungen seit 1998
Nominale Tarifsteigerungen in dieser Höhe hat es seit Einführung der laufenden Statistikreihe im Jahr 1998 nicht gegeben. Doch ebenso beispiellos ist die stark gestiegene Inflation nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Um die Folgen für die Beschäftigten zu lindern, hat die Bundesregierung mit Arbeitgebern und Gewerkschaften vereinbart, in den Jahren 2023 und 2024 tarifliche Sonderzahlungen bis zu einer Höhe von 3000 Euro steuer- und abgabenfrei zu stellen.
Einmalzahlungen dämpfen Lohnsteigerungen
Die Einmalzahlungen sind in die Berechnungen für 2023 eingeflossen und dämpfen nun für die kommenden Jahre die erwartbaren Lohnsteigerungen. Sie sollten, wie von der Politik beabsichtigt, die Preissteigerungen im laufenden Jahr ausgleichen. Vor allem den unteren Lohngruppen sind diese Inflationsausgleichsprämien zugutegekommen. Doch trotz dieser Maßnahmen besteht angesichts der Reallohnverluste aus den vergangenen Jahren nach wie vor ein hoher Nachholbedarf.
Kritik an der Bundesregierung
Die Bundesregierung mag zwar Sonderzahlungen als Lösung anbieten, doch die Frage bleibt, ob dies genug ist. Die Inflation frisst die Lohnsteigerungen auf und die Arbeitnehmer sind die Leidtragenden. Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung ihre Wirtschaftspolitik überdenkt und Maßnahmen ergreift, die eine nachhaltige Stärkung der Kaufkraft der Bürger gewährleisten.
Edelmetalle als sicherer Hafen?
Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten könnten Anlagen in Edelmetalle wie Gold oder Silber eine attraktive Option sein. Sie gelten traditionell als sicherer Hafen in Krisenzeiten und könnten eine Absicherung gegen Inflation bieten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland weiter entwickelt und ob die Bürger vermehrt auf Edelmetalle als Absicherung setzen werden.
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