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26.09.2024
06:58 Uhr

Holzpreise steigen kräftig: Bauholz auf einmal knapp - Weltmarkt dreht voll auf

Holzpreise steigen kräftig: Bauholz auf einmal knapp - Weltmarkt dreht voll auf

Die Holzpreise am Weltmarkt erleben derzeit einen kräftigen Anstieg. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die Zinssenkung in den USA, die zu einer erhöhten Nachfrage nach Bauholz geführt hat. Gleichzeitig schrumpft das Angebot deutlich, was die Situation weiter verschärft.

Nachfrage in Nordamerika zieht an

In Nordamerika ist die Nachfrage nach Bauholz stark gestiegen. Dies ist maßgeblich auf die Zinssenkung durch die Federal Reserve zurückzuführen, die den Zinssatz um 50 Basispunkte gesenkt hat. Dies war die erste Zinssenkung seit 2020 und hat die Hypothekenzinsen gesenkt, was wiederum den Kauf und Bau neuer Eigenheime attraktiver macht.

Analysten berichten, dass die niedrigeren Zinsen die Holzpreise steigen lassen, da sinkende Hypothekenzinsen den Wohnungsbau ankurbeln. In den USA sind die Baugenehmigungen im August um 4,9 % auf ein Fünfmonatshoch gestiegen, und auch die Zahl der Baubeginne hat um 9,6 % zugenommen. In Kanada stiegen die Baugenehmigungen im Juli sogar um 22,1 %.

Angebotsverknappung verschärft die Lage

Gleichzeitig kommt es zu einer deutlichen Verknappung des Angebots an Schnittholz. Canfor Corp., der viertgrößte Nadelholzproduzent Nordamerikas, hat kürzlich die Schließung von zwei Werken in British Columbia sowie die Drosselung der Produktion in den USA angekündigt. Dies führt zu einem Verlust von schätzungsweise 670 Millionen Board Feet der jährlichen Produktionskapazität.

Die Gründe für diese Maßnahmen sind der anhaltend schwache Holzmarkt und die erhöhten US-Zölle auf kanadisches Nadelholz. Viele Sägewerke sehen Produktionskürzungen als beste Lösung, um die Preise in einem abwartenden Markt aufrechtzuerhalten.

Saisonale Schwankungen und zukünftige Entwicklungen

Schnittholz ist tendenziell ein saisonales Produkt, da die Bauwirtschaft im Frühjahr und Sommer oft auf Hochtouren läuft und im Winter einen Tiefpunkt erreicht. Die Höchstpreise für Bauholz wurden in den letzten Jahren meist in den Frühlingsmonaten erreicht. Da sich die Märkte jetzt im Herbst befinden, könnten die gesunkenen Zinssätze erst im Frühjahr 2025 stärker auf die Schnittholznachfrage und die Preise auswirken.

Am physischen Markt machen sich die veränderten Nachfrageverhältnisse bereits bemerkbar. Viele Käufer, die seit dem Frühjahr abgewartet hatten, kehren nun in den Markt zurück und tätigen große Einkäufe. Sägewerke verlängern ihre Auftragsbücher, da Zweitlieferanten mit geringen Lagerbeständen bestimmte Artikel nicht mehr sofort verkaufen können. Bauprojekte, die auf Eis gelegt worden waren, werden nun vor Wintereinbruch fertiggestellt.

Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr, wie stark wirtschaftliche Entscheidungen und politische Maßnahmen den globalen Holzmarkt beeinflussen können. Während die Nachfrage nach Bauholz in Nordamerika kräftig anzieht, bleibt das Angebot knapp, was zu steigenden Preisen führt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird.

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