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31.07.2024
06:47 Uhr

Habeck stellt über 700 Anzeigen wegen Hassnachrichten

Habeck stellt über 700 Anzeigen wegen Hassnachrichten

Seit April 2023 hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) über 700 Anzeigen wegen sogenannter Hassnachrichten erstattet. Diese Anzeigen wurden sowohl über sein Ministerium als auch sein Abgeordnetenbüro gestellt, wie die Zeitung „Welt“ berichtet. Die Informationen stammen auch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Habeck arbeitet dabei mit spezialisierten Anwaltskanzleien und der Organisation HateAid zusammen.

Bedrohungslage und Sicherheitsmaßnahmen

Unter den angezeigten Nachrichten befanden sich auch konkrete Gewaltandrohungen. Aufgrund der Bedrohungslage sei die Sicherheitsstufe des Vizekanzlers erhöht worden, berichtet die „Welt“. Eine Sprecherin des Ministeriums wollte diese Information auf Anfrage der Zeitung jedoch nicht bestätigen und gab an, dass Sicherheitsaspekte grundsätzlich nicht kommentiert würden.

Maßnahmen gegen Hassnachrichten

Die Sprecherin erklärte weiter, dass in den Verfahren auf die Löschung strafrechtlich relevanter Kommentare gedrängt werde. Zudem fordere man die Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung sowie die Zahlung einer Geldentschädigung. Diese Zahlungen spende Habeck „abzüglich der entstehenden Kosten“ vollständig an eine gemeinnützige Organisation, so das Ministerium.

„Der Hass vergiftet den politischen Diskurs. Er soll einschüchtern und schafft eine Atmosphäre der Angst. In einer Hasswelt spricht am Ende niemand mehr Probleme an und macht Vorschläge. Man darf nicht zulassen, dass diese Verrohung zur Normalität wird.“

— Robert Habeck

Angriffe auf Politiker nehmen zu

Immer wieder werden Politikerinnen und Politiker Ziel von verbalen und physischen Attacken. Anfang des Jahres hatten wütende Bauern den Vizekanzler nach seiner Rückkehr von einer Privatreise zur Hallig Hooge daran gehindert, eine Fähre zu verlassen. Nach Angaben der Reederei wäre das Schiff beinahe gestürmt worden. Hintergrund der Proteste waren geplante Streichungen von Subventionen für Bauern.

Auch andere Politiker wurden in den vergangenen Monaten Ziele von Übergriffen. So wurde der Dresdner SPD-Politiker Matthias Ecke im Mai im Europawahlkampf brutal zusammengeschlagen.

Der politische Diskurs in Gefahr

Die zunehmenden Angriffe auf Politiker sind ein besorgniserregendes Zeichen für den Zustand des politischen Diskurses in Deutschland. Während die Bundesregierung Maßnahmen ergreift, um die Sicherheit von Politikern zu gewährleisten, bleibt die Frage bestehen, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die Verrohung der Gesellschaft aufzuhalten.

In einer Zeit, in der traditionelle Werte und der Zusammenhalt der Gesellschaft immer mehr unter Druck geraten, ist es von größter Wichtigkeit, dass wir uns auf den respektvollen Austausch von Meinungen und die Lösung gemeinsamer Probleme konzentrieren. Hass und Gewalt dürfen keinen Platz in unserer politischen Kultur haben.

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