Goldpreis erreicht Rekordhoch: Erwartungen an die Fed steigen
Der Goldpreis hat ein neues Allzeithoch erreicht und überschritt die Marke von 2.600 US-Dollar pro Unze. Diese Entwicklung setzt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) unter Druck, in ihrer kommenden Sitzung eine deutliche Zinssenkung zu beschließen. Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA und die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) haben den Goldpreis beflügelt.
Goldpreis-Entwicklung: Neue Bestmarken
Nachdem der Goldpreis in den Tagen zuvor am Spotmarkt die 2.500-Dollar-Marke mehrfach getestet hatte, kam es in dieser Woche zu einem erneuten Kursausbruch. Das Edelmetall erreichte neue Höchststände sowohl in US-Dollar als auch in Euro. Die Unterstützung kam von den US-Inflationsdaten, die niedriger ausfielen als erwartet. Die US-Inflationsrate wurde im August mit 2,5 Prozent angegeben, während der Anstieg der US-Erzeugerpreise bei lediglich 1,7 Prozent lag. Diese Entwicklungen gaben der Fed Spielraum für eine mögliche Zinssenkung in der kommenden Woche.
CoT-Daten und Open Interest
Am US-Terminmarkt zeigten die aktuellen CoT-Daten vom 10. September 2024 eine leichte Abnahme der Netto-Short-Position der „Commercials“ um 1,6 Prozent auf 306.899 Kontrakte. Gleichzeitig sank die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um knapp 1,8 Prozent auf 282.501 Kontrakte. Währenddessen stieg der Open Interest minimal auf 511.501 Kontrakte, jedoch schoss die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX bis Freitag um satte 7 Prozent auf 546.722 Kontrakte nach oben.
Gold-Optionen: Optimismus trotz erhöhter Wetten auf sinkende Preise
Auch im Gold-Optionshandel ist der Open Interest gegenüber der Vorwoche stark angestiegen, um 7 Prozent auf 1.143.036 Optionen. Die Put/Call-Ratio nahm kräftig zu und erreichte 0,608, was bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt nur noch 164 Call-Optionen kamen. Dies zeigt zwar weiterhin einen übergeordneten Optimismus im Gold-Optionshandel, jedoch wurden die Wetten auf einen sinkenden Goldpreis zuletzt deutlich erhöht.
Gold in China und COMEX-Lagerbestände
In den vergangenen Monaten wirkten sich Preisaufschläge in China deutlich auf den internationalen Goldkurs aus. Am Donnerstagnachmittag notierte der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange mit 574,43 Yuan pro Gramm. Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt 2.515 US-Dollar. Unterdessen nahmen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren nun fünf Wochen in Folge ab, zuletzt um 60.000 Unzen auf 16,97 Millionen Unzen. Diese Unterdeckung wird damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird.
Goldpreis-Ausblick: Zinssenkung als entscheidender Faktor
Die jüngste Entwicklung zeigt, wie stark die Bullen auf dem Goldmarkt weiterhin sind. Vor allem mit dem Ausblick auf eine kräftige US-Zinssenkung in der kommenden Woche. Allerdings gibt es auch Enttäuschungspotenzial, sollte der Ausblick und der Zinsschritt nicht zu den Prognosen passen. Auf jeden Fall warten die Short-Seller weiterhin auf ihre Chance. Die chinesischen Börsen bleiben am Montag und Dienstag aufgrund zweier Feiertage geschlossen, was zusätzliche Unsicherheiten in den Markt bringen könnte.
Die kommende Woche wird entscheidend für den weiteren Verlauf des Goldpreises sein. Anleger sollten die Entwicklungen genau beobachten und ihre Strategien entsprechend anpassen.
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