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09.08.2024
19:16 Uhr

Gold kaufen: Marktschock beflügelt deutschen Edelmetall-Absatz

Gold kaufen: Marktschock beflügelt deutschen Edelmetall-Absatz

Der jüngste Rücksetzer des Goldpreises hat im deutschen Edelmetall-Handel zu einer deutlichen Absatzbelebung geführt. Am heutigen Freitagvormittag um 14:30 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 2.426 US-Dollar, was 2.223 Euro entspricht. Der Goldpreis sank somit um 1,5 Prozent beziehungsweise um 2,3 Prozent in Euro. Der Silberpreis gab im Vergleich zur Vorwoche um 5,2 Prozent oder knapp 6 Prozent nach und lag bei 27,44 US-Dollar beziehungsweise 25,14 Euro.

Rücksetzer wurde zu Käufen genutzt

Die Turbulenzen des Goldpreises am vergangenen Freitag und Montag sorgten für eine deutliche Belebung der Geschäfte im deutschen Edelmetall-Handel. Benjamin Summa, Leiter Kommunikation beim Münchner Anbieter Pro Aurum, erklärte, dass netto wieder deutlich mehr verkauft worden sei. „Die Anleger wechseln bei solch einem Rücksetzer sofort auf die Käuferseite. Derzeit ist das Verhältnis: 70 Prozent Käufer, 30 Prozent Verkäufer.“

Zwei verkaufsstarke Tage

Henry Schwarz, Geschäftsführer der GfM GmbH (Anlagegold24), sagte gegenüber Goldreporter: „Die US-Arbeitsmarktdaten hatten die Märkte letzten Freitag unter einen Schock gesetzt. Profitiert haben unsere Verkäufe nur am letzten Freitag und Samstag. Danach hat sich die Nachfrage wieder normalisiert.“ Im Moment befinde sich die Nachfrage leicht über dem niedrigen Juli-Niveau. Auch Dominik Lochmann, Geschäftsführer ESG Edelmetall-Service, berichtete über die aktuelle Geschäftsentwicklung. „Nachdem in Japan am 5. August die Kurse stürzten und kurzfristig auch der Goldkurs nachgab und zusätzlich die Berichterstattung über einen eventuell bevorstehenden Angriff des Iran auf Israel die Anleger verunsicherte, stieg für zwei Tage die Goldnachfrage um das Vierfache des normalen Volumens. Inzwischen hat sich die Lage aber wieder beruhigt.“

Gebrauchtware boomt weiterhin

Nach wie vor bedienen die Gold- und Silber-Händler einen Großteil der Edelmetall-Käufer mit angekaufter Ware. Bei ESG konnte zuletzt rund die Hälfte der Nachfrage durch Rückkäufe bedient werden. Die Lieferfähigkeit der Prägeanstalten sei unproblematisch, da dort weiterhin hohe Lagerbestände vorhanden seien. Henry Schwarz dazu: „Das Angebot an Gebrauchtware ist nach wie vor gut, weshalb die Neuware darunter leidet, da die Preisdifferenzen einfach zu hoch sind. Belebung bei der Mintware erwarten wir ab Ende August, wenn die Prägestätten die ersten 2025 Ausgaben und neuen Lunar Ausgaben herausgeben werden.“

Gold und Silber kaufen

Wer an Freitagnachmittag um 14:30 Uhr in Form von prägefrischen Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß der vorliegenden Daten durchschnittlich 2.306 Euro pro Unze. Das waren 55 Euro weniger als in der Vorwoche. Währenddessen stieg das daraus resultierende Aufgeld leicht auf 3,74 Prozent (Vorwoche: 3,70 Prozent). Auch die Aufschläge bei 100-Gramm-Goldbarren zogen etwas an. Ein Stück kostete am Freitag im Mittel 7.274 Euro und war damit 173 Euro günstiger als vor einer Woche. Das ergab einen Aufschlag auf den Goldpreis von 1,76 Prozent (Vorwoche: 1,72 Prozent).

Das bis zuletzt hohe Ankaufsvolumen im Handel ermöglicht weiterhin günstige Preise für „Sekundärware“. Denn wollte man am Freitag in Form von Krügerrand-Münzen Gold kaufen, so bekam man diese „gebraucht“ durchschnittlich rund 63 Euro pro Unze günstiger als Stücke des Jahrgangs 2024 (Vorwoche: 70 Euro). Auch die Aufgelder beim Angebot von klassischen Silber-Anlagemünzen und Silberbarren sind etwas gestiegen. Eine Maple-Leaf-Unze des aktuellen Jahrgangs kostete zuletzt durchschnittlich 33,79 Euro, was rund 34 Prozent über dem reinen Metallwert lag (Vorwoche: 33 Prozent). Bei 1-Kilogramm-Silberbarren betrug das Aufgeld zuletzt 28 Prozent.

Somit muss man die Angebote der verschiedenen Händler und die jeweiligen Produktangebote genau vergleichen. Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind nicht als Beurteilungsgrundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen gedacht, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterworfen sind. Aber das errechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern.

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