Generation Z verzichtet zunehmend auf Führerschein: Ein Blick auf die Gründe und Folgen
Immer mehr junge Amerikaner verzichten auf den Erwerb eines Führerscheins und den Kauf eines Autos. Stattdessen setzen sie verstärkt auf öffentliche Verkehrsmittel und lassen sich von ihren Eltern chauffieren. Diese Entwicklung wirft Fragen auf und zeigt ein tiefgreifendes Umdenken in der jüngeren Generation.
Rückgang des Führerscheinbesitzes bei jungen Menschen
Laut dem "Wall Street Journal" ist der Anteil der 19-Jährigen, die einen Führerschein besitzen, von 87,3 Prozent im Jahr 1983 auf 68,7 Prozent im Jahr 2022 gesunken. Breanne Armstrong vom Marktforschungsunternehmen J.D. Power erklärt, dass steigende Auto- und Versicherungspreise junge Menschen abschrecken. Der Anteil der Generation Z an den Autoverkäufen ist laut J.D. Power ebenfalls gesunken.
Hohe Kosten als Hauptgrund
Die durchschnittlichen Preise für Neuwagen sind seit 2019 um 32,2 Prozent gestiegen und lagen im Juli bei 44.604 Dollar (etwa 40.145 Euro). Junge Fahrer, die häufiger in Unfälle verwickelt sind, müssen mit den höchsten Preissteigerungen bei Versicherungen rechnen. Drei von zehn Personen zwischen 18 und 24 Jahren gaben an, dass ihre Versicherung im vergangenen Jahr um mehr als 300 Dollar (etwa 270 Euro) teurer geworden ist.
Veränderte familiäre Strukturen und alternative Transportmittel
Brandon Schoettle von der Universität Michigan sieht auch veränderte familiäre Strukturen als Grund. Eltern sind heute eher bereit, ihre Kinder zu chauffieren, anstatt sie öffentliche Verkehrsmittel nutzen zu lassen. Johnathon Ehsani von der Johns Hopkins University ergänzt, dass Mitfahrdienste wie Uber und Lyft nur einen kleinen Teil der Transportbedürfnisse abdecken.
Steigende Führerscheinpreise auch in Deutschland
Diese Entwicklung ist nicht nur auf die USA beschränkt. Auch in Deutschland wird der Einstieg in die Mobilität immer teurer. So sind die Kosten für Fahrschulen und Führerscheinprüfungen in den letzten Jahren stark angestiegen. Im Jahr 2022 lagen die Preise 7,6 Prozent höher als 2021, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im gleichen Zeitraum um 5,9 Prozent.
Laut ADAC kostet ein Führerschein der Klasse B mittlerweile zwischen 2100 und 4400 Euro, während die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände von Kosten zwischen 2800 und 3500 Euro ausgeht. Bereits in den Jahren zuvor waren die Preise überdurchschnittlich stark gestiegen, mit einem Anstieg von 10,8 Prozent im Jahr 2021 gegenüber 2020.
Weitere Kostensteigerungen rund um das Auto
Dieser Trend setzt sich auch bei anderen Autofahr-Kosten fort, wie beispielsweise bei Kraftfahrzeugversicherungen, die 2023 im Durchschnitt 8,3 Prozent teurer wurden. Auch die Kosten für Reparaturen, Inspektionen und Parkgebühren stiegen im letzten Jahr um 7,7 Prozent.
Fazit: Eine Generation im Wandel
Die Entscheidung der Generation Z, auf den Führerschein und den Autokauf zu verzichten, ist ein deutliches Zeichen für die Herausforderungen und Veränderungen, denen sich junge Menschen heute gegenübersehen. Die steigenden Kosten und die Bereitschaft der Eltern, ihre Kinder zu unterstützen, spielen dabei eine zentrale Rolle. Diese Entwicklungen sollten nicht nur als vorübergehender Trend betrachtet werden, sondern als Hinweis auf tiefgreifende Veränderungen in der Mobilität und den Lebensgewohnheiten der kommenden Generationen.
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