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11.11.2024
12:22 Uhr

Fahrerlose Busse: Ein Blick auf die Zukunft des Nahverkehrs in Deutschland

Fahrerlose Busse: Ein Blick auf die Zukunft des Nahverkehrs in Deutschland

Die Vorstellung, dass Busse ohne Fahrer durch unsere Städte gleiten, war vor einigen Jahrzehnten noch reine Science-Fiction. Heute jedoch ist diese Vision in greifbare Nähe gerückt. In Deutschland setzen immer mehr Städte auf autonome Shuttle-Busse, um den Nahverkehr zu revolutionieren und gleichzeitig der schwächelnden Branche neuen Schwung zu verleihen.

Autonome Shuttle-Busse: Ein Projekt mit Potenzial

Ein herausragendes Beispiel für diese Entwicklung ist der autonome Shuttlebus Holon Mover, der kürzlich auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Hamburg vorgestellt wurde. Mit einer Länge von fünf Metern, einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h und Platz für bis zu 15 Personen bietet der vollelektrische und barrierefreie Shuttlebus eine innovative Mobilitätslösung. Die Nutzung erfolgt über eine App, die eine einfache und flexible Buchung ermöglicht.

Hamburg als Vorreiter

Hamburg hat sich intensiv auf den Betrieb autonomer Fahrzeuge vorbereitet und startet ab Mitte 2025 das Projekt „ALIKE“. Ziel ist es, den Fahrgästen ein flexibles, bedarfsgesteuertes Nahverkehrssystem ohne feste Fahrpläne anzubieten. Dabei kommen gleich zwei Marken zum Einsatz: MOIA und der Volkswagen ID.Buzz AD. Während der Testphase werden Sicherheitsfahrer an Bord sein, um im Notfall eingreifen zu können.

Technische Herausforderungen und Lösungen

Obwohl die Technologie beeindruckend ist, gibt es immer noch Herausforderungen. Beispielsweise zeigte eine Testfahrt des ID.Buzz, dass der Kleinbus beim Linksabbiegen überfordert war, als ein entgegenkommendes Fahrzeug zu weit in den Kreuzungsbereich fuhr und Fußgänger die Straße überquerten. Solche Situationen erfordern manuelles Eingreifen des Sicherheitsfahrers. Auch bei polizeigesteuertem Verkehr stößt die Technik an ihre Grenzen.

Teilnahme und Nutzung

Insgesamt sollen bis zu 20 autonome Fahrzeuge im Projektzeitraum unterwegs sein, buchbar über die Apps hvv switch und MOIA. Interessierte Personen können sich für den Testbetrieb bewerben und kostenlos mitfahren, müssen jedoch an Befragungen teilnehmen. Die MOIA-App wird kostenfrei im Google Play Store und Apple App Store verfügbar sein. Nach Eingabe der Start- und Zieladresse informiert die App über die Verfügbarkeit eines Fahrzeugs. Besondere Wünsche wie die Mitnahme von Kindersitzen können ebenfalls angegeben werden.

Förderung und Zukunftsperspektiven

Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit 26 Millionen Euro. Ziel ist es, autonome Mobilität erlebbar zu machen und eine attraktive Alternative zum privaten Pkw zu bieten. Das Testgebiet in Hamburg erstreckt sich über 37 km² und umfasst mehr als 300.000 potenzielle Fahrgäste. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Karlsruher Institut für Technologie.

Auch in anderen Bundesländern gibt es ähnliche Projekte. Insgesamt wurden bundesweit rund 609 Millionen Euro an Fördergeldern für die Planung und Umsetzung autonomer Verkehrssysteme bereitgestellt. Die Bundesregierung sieht im autonomen Fahren eine Schlüsseltechnologie für nachhaltige und inklusive Mobilität. Es soll nicht nur die Verkehrssicherheit und -effizienz verbessern, sondern auch wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Herausforderungen angehen.

Fazit

Die Einführung fahrerloser Busse in Deutschland markiert einen wichtigen Schritt in Richtung moderner und nachhaltiger Mobilität. Trotz technischer Herausforderungen zeigt das Engagement von Städten wie Hamburg und die Unterstützung durch die Bundesregierung, dass autonome Fahrzeuge eine vielversprechende Zukunft haben. Es bleibt abzuwarten, wie die Bevölkerung auf diese Innovation reagiert und welche langfristigen Auswirkungen sie auf den öffentlichen Nahverkehr haben wird.

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