EZB vor Zinssenkung: Umstrittene Wirkung auf schwächelnde Wirtschaft
Die Europäische Zentralbank (EZB) steht kurz vor einer weiteren Zinssenkung, die am kommenden Donnerstag verkündet werden dürfte. Während sich die Notenbanker einig sind, dass niedrigere Zinsen notwendig seien, herrscht Uneinigkeit darüber, wie stark diese Maßnahmen der kriselnden Wirtschaft tatsächlich helfen können.
Gespaltenes Lager in der Notenbank
Besonders die südeuropäischen Vertreter im EZB-Rat drängen auf schnelle und deutliche Zinssenkungen. Sie argumentieren, dass nur so Verbraucher zum Konsum und Unternehmen zu dringend benötigten Investitionen bewegt werden könnten. Die eher konservativen Stimmen, allen voran aus Deutschland, mahnen hingegen zur Vorsicht. Sie betonen, dass strukturelle Probleme wie der dramatische Fachkräftemangel und die explodierenden Energiekosten nicht durch geldpolitische Maßnahmen gelöst werden können.
Politisches Chaos verschärft die Wirtschaftskrise
Die wirtschaftliche Lage im Euroraum präsentiert sich äußerst besorgniserregend. Deutschland, einst der Wirtschaftsmotor Europas, steht vor dem zweiten Schrumpfungsjahr in Folge - ein historischer Tiefpunkt. Die desaströse Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung hat das Land an den Rand der Rezession geführt. Auch Frankreich kämpft mit erheblichen politischen und fiskalischen Verwerfungen.
"Vor allem in Zeiten des politischen Vakuums wäre es ein Signal des Vertrauens, wenn die einzige quasi-föderale Institution der Eurozone ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen würde", argumentiert Gilles Moec, Chefökonom der Axa-Gruppe.
Strukturelle Probleme bleiben ungelöst
Die kritischen Stimmen, darunter EZB-Direktorin Isabel Schnabel, warnen eindringlich davor, dass Zinssenkungen die fundamentalen Probleme der europäischen Wirtschaft nicht lösen können. Zu diesen gehören:
- Dramatisch sinkende Produktivität
- Schwindende internationale Wettbewerbsfähigkeit
- Katastrophale demografische Entwicklung
- Mangelnde finanzielle Integration im Euroraum
Ausblick und Markterwartungen
Die Märkte rechnen damit, dass die EZB den Einlagensatz, der aktuell bei 3,25 Prozent liegt, deutlich senken wird. Ökonomen prognostizieren ein Niveau von etwa 2 Prozent als Zielpunkt. Ob dies ausreicht, um die wirtschaftliche Talfahrt zu stoppen, bleibt höchst fraglich. Ohne grundlegende Strukturreformen und eine vernünftige Fiskalpolitik der Mitgliedsstaaten droht Europa weiter zurückzufallen.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die EZB mit ihrer Geldpolitik die richtige Balance findet oder ob sie, wie so oft in der Vergangenheit, mit ihren Maßnahmen mehr schadet als nutzt. Die Gefahr einer weiteren Verschärfung der wirtschaftlichen Schieflage bleibt bestehen.
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