EU verhängt Rekordstrafe: Meta muss für Marktmachtmissbrauch fast 800 Millionen Euro zahlen
Die Europäische Kommission hat eine historische Entscheidung getroffen und dem US-Technologiekonzern Meta eine Rekordstrafe von 798 Millionen Euro auferlegt. Der Grund: Das Unternehmen soll seine marktbeherrschende Stellung missbraucht haben, indem es seinen Kleinanzeigendienst Facebook Marketplace gezielt mit dem sozialen Netzwerk Facebook verknüpft habe.
Unfaire Handelspraktiken zum eigenen Vorteil
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, die sich seit Jahren als scharfe Kritikerin der Silicon-Valley-Giganten positioniert, wirft dem Konzern vor, durch die enge Verzahnung von Facebook und dem Marketplace-Dienst andere Anbieter systematisch benachteiligt zu haben. Diese Geschäftspraktik hätte es Wettbewerbern erheblich erschwert, auf dem lukrativen Markt für Online-Kleinanzeigen Fuß zu fassen.
Meta wehrt sich gegen Vorwürfe
Der US-Konzern kündigte umgehend juristische Schritte gegen die Entscheidung an. Nach Ansicht von Meta würden keine stichhaltigen Beweise für eine Schädigung der Konkurrenz vorliegen. Zudem argumentiert das Unternehmen, dass Facebook-Nutzer völlig frei in ihrer Entscheidung seien, ob sie den Marketplace nutzen möchten oder nicht.
Weitere Herausforderungen für den Tech-Giganten
Die massive Strafzahlung reiht sich in eine Serie von Rückschlägen für den Konzern ein. Erst kürzlich erlitt Meta eine Niederlage vor einem US-Gericht, als ein Richter entschied, dass eine Kartellklage der Federal Trade Commission weiter verhandelt werden darf.
Die EU-Kommission setzt mit dieser Entscheidung ein deutliches Signal an die großen Technologiekonzerne und zeigt, dass sie gewillt ist, die Marktmacht der Digital-Giganten einzuschränken.
Verschärfte Regulierung der Tech-Branche
Die Strafe gegen Meta verdeutlicht den zunehmend härteren Kurs der EU gegenüber den dominanten Technologieunternehmen. Mit dem Digital Markets Act hat die EU bereits ein neues Regelwerk geschaffen, das die Macht der Tech-Konzerne künftig stärker einschränken soll. Auch andere Unternehmen wie Amazon stehen wegen ähnlicher Praktiken im Fokus der Wettbewerbshüter.
Vestagers Vermächtnis
Für die scheidende EU-Wettbewerbskommissarin Vestager stellt diese Rekordstrafe einen der letzten großen Erfolge ihrer zehnjährigen Amtszeit dar. Unter ihrer Führung wurden bereits Strafen von mehr als acht Milliarden Euro gegen Google verhängt. Diese konsequente Linie gegen die Marktmacht der Tech-Konzerne dürfte auch für ihre Nachfolger richtungsweisend sein.
Der Ausgang des Rechtsstreits bleibt jedoch ungewiss, da Meta alle rechtlichen Mittel ausschöpfen will. Eines steht jedoch fest: Der Kampf zwischen Brüssel und dem Silicon Valley wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen.
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