Emirates untersagt Mitnahme von Pagern und Walkie-Talkies nach Explosionen im Libanon
Die Fluglinie Emirates, die größte Fluggesellschaft des Nahen Ostens mit Sitz in Dubai, hat eine weitreichende Entscheidung getroffen: Passagieren ist es künftig untersagt, Pager und Walkie-Talkies in ihrem Gepäck oder in der Kabine mitzuführen. Diese Maßnahme folgt auf eine Serie von Explosionen im Libanon, bei denen hunderte Funksprechgeräte und Pager detonierten.
Hintergrund der Entscheidung
Am 17. September explodierten im Libanon hunderte Walkie-Talkie-Funksprechgeräte von Hisbollah-Kämpfern. Bereits am Tag zuvor waren zeitgleich hunderte Pager der Hisbollah-Miliz detoniert. Diese Geräte, die auf speziellen Funkfrequenzen operieren, gelten als zuverlässiger und sicherer als Mobiltelefone, da ihre Kommunikation nicht zurückverfolgt, abgehört oder blockiert werden kann. Aufgrund dieser Eigenschaften hatte die pro-iranische Hisbollah-Miliz die Funkgeräte eigens bestellt.
Experten vermuten, dass die explodierten Geräte von Israel abgefangen und präpariert wurden, bevor sie an die Hisbollah geliefert wurden. Bei den Explosionen kamen 39 Menschen ums Leben und fast 3.000 weitere wurden verletzt. Israel hat sich bisher nicht zur Urheberschaft der Explosionen geäußert.
Auswirkungen auf die Flugrouten
Angesichts der angespannten Lage in der Region hat Emirates zusätzlich die Aussetzung ihrer Flüge in den Iran und den Irak bis zum 8. Oktober und in den Libanon bis zum 15. Oktober verlängert. Bereits am Donnerstag hatte die Fluggesellschaft all ihre Flüge in den Iran, den Irak und nach Jordanien zunächst bis zum 5. Oktober gestrichen.
Verschärfte Konflikte in der Region
Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah hat sich in den vergangenen Wochen deutlich verschärft. Der Iran griff Israel am Dienstagabend zum zweiten Mal binnen sechs Monaten direkt mit Raketen an. Teheran erklärte, dass dieser Angriff eine Reaktion auf die israelische Militäroffensive im Südlibanon gegen die Hisbollah-Miliz und die Tötung von deren Anführer Hassan Nasrallah sei. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte daraufhin Vergeltung an. Seither laufen internationale Bemühungen, eine weitere Eskalation zu verhindern.
Konsequenzen für Passagiere
Die Entscheidung von Emirates, die Mitnahme von Pagern und Walkie-Talkies zu verbieten, könnte als präventive Sicherheitsmaßnahme verstanden werden. Angesichts der jüngsten Ereignisse und der potenziellen Gefahr, die von solchen Geräten ausgehen könnte, scheint diese Maßnahme gerechtfertigt. Passagiere, die nach, von oder über Dubai reisen, müssen sich nun auf diese neuen Sicherheitsbestimmungen einstellen.
Die aktuelle Lage zeigt einmal mehr, wie fragil die Sicherheitslage im Nahen Osten ist und wie schnell sich regionale Spannungen auf den internationalen Flugverkehr auswirken können. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Fluggesellschaften ähnliche Maßnahmen ergreifen werden.
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