Embraer profitiert massiv vom Boeing-Debakel
Während der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing weiterhin mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, erlebt der brasilianische Konkurrent Embraer einen regelrechten Aufschwung. Der Auftragseingang des Unternehmens erreichte jüngst ein Neunjahreshoch, was den Aktienkurs beflügelte und Anleger optimistisch stimmt.
Boeing in der Krise
Boeing, einst ein Symbol der US-Industrie, sieht sich derzeit mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert. Nach einer milliardenschweren Kapitalerhöhung und anhaltenden Arbeitskämpfen steht nun auch der Verkauf von Unternehmensteilen zur Debatte. Diese Schwierigkeiten haben den einstigen Branchenprimus stark geschwächt und bieten Konkurrenten wie Embraer neue Chancen.
Embraer auf Wachstumskurs
Embraer konnte seinen Auftragsbestand auf 22,7 Milliarden US-Dollar steigern, was einem Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders die Nachfrage aus dem Verteidigungsbereich, insbesondere für den Militärtransporter C-390 Millennium, hat sich als Wachstumstreiber erwiesen. Hier verzeichnete das Unternehmen einen Zuwachs von 70 Prozent.
Schnellere Anpassungsfähigkeit
Im Gegensatz zu Airbus, das auf eine umfangreiche und schwerfällige Zulieferindustrie angewiesen ist, kann Embraer seine Produktionskapazitäten schneller hochfahren. Dies ermöglichte dem Unternehmen, seine Auslieferungen im dritten Quartal um ein Drittel zu steigern. Mit 57 ausgelieferten Flugzeugen lag das Unternehmen deutlich über den Zahlen des Vorjahres.
Positive Aussichten für Anleger
Die starken Auftragseingänge und gestiegenen Auslieferungszahlen lassen Anleger auf ein hervorragendes Quartalsergebnis hoffen. Die Aktie von Embraer legte in der US-Vorbörse um etwa 3 Prozent zu und hat seit Jahresbeginn bereits beeindruckende Kursgewinne von 83,5 Prozent verzeichnet. Trotz einiger Gewinnmitnahmen könnte die Aktie die 50-Tage-Linie bei 34,00 US-Dollar zurückerobern und auf das Jahreshoch von 37,30 US-Dollar steigen.
Bewertung und Potenzial
Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 19 für das laufende Jahr und 17 für 2025 hat die Aktie von Embraer noch erhebliches Aufholpotenzial. Im Vergleich dazu ist Airbus mit einem KGV von 26,5 und 19,5 deutlich höher bewertet. Analysten sehen den fairen Wert der Embraer-Aktie bei 39,21 US-Dollar, was eine Upside von 15,8 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag darstellt.
Fazit: Embraer als Gewinner der Krise
Angesichts der andauernden Krise bei Boeing und den Herausforderungen für Airbus sollten Anleger, die in der Luftfahrtbranche investieren möchten, einen Blick auf Embraer werfen. Das Unternehmen hat gezeigt, dass es in der Lage ist, schnell auf Marktentwicklungen zu reagieren und seine Produktionskapazitäten entsprechend anzupassen. Die positiven Aussichten und das Bewertungspotenzial machen Embraer zu einem attraktiven Investment.
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