E-Autos und Klimapolitik: Wissenschaftler stellt brisante Thesen auf
Der renommierte Wirtschaftsprofessor Hans-Werner Sinn hat eine provokative These aufgestellt, die die aktuelle Klimapolitik der Regierung in Frage stellt. Er ist der Ansicht, dass E-Autos und Wärmepumpen dem Klimaschutz aktuell keinen Nutzen bringen, sondern ihm sogar schaden könnten. Diese Aussage könnte weitreichende Auswirkungen auf die Klimapolitik und die Automobilindustrie haben.
E-Autos fördern den Klimawandel?
Professor Sinn argumentiert, dass E-Autos den Klimawandel beschleunigen könnten. „Wer ein Elektroauto fährt, beschleunigt den Klimawandel“, sagte Sinn in der FAZ. „Wer einen Verbrenner fährt, schont das Klima.“ Er sieht die Maßnahmen aus Berlin und Brüssel als nutzlos oder sogar kontraproduktiv an. Die Begründung: Wenn Europa auf Öl in Autos und Heizungen verzichtet, verkaufen die Ölstaaten den Rohstoff einfach in andere Länder. Die Folge wäre eine weiterhin steigende weltweite CO2-Belastung.
Strom aus Braunkohle für E-Autos
Professor Sinn behauptet weiterhin, dass aufgrund der unbeständigen Verfügbarkeit von Strom aus Sonne und Wind in Deutschland nach dem Ausstieg aus der Atomkraft weiterhin viel Braunkohle verfeuert werden muss, um Strom zu erzeugen. Dieser "dreckige" Strom würde dann für E-Autos verwendet, wodurch mehr CO2 in die Luft gelangt.
Ein "Klimaclub" als Lösung?
Als Lösung schlägt Sinn einen "Klimaclub" vor, in dem sich alle großen Länder zu einem Öl-Stopp verpflichten. Er kritisiert die Verbotspolitik, die die Automobilindustrie, das Herzstück der deutschen Wirtschaft, ins Mark trifft. Amerikanische und bald auch chinesische Unternehmen, die den deutschen Herstellern bei den Verbrennermotoren nie das Wasser hatten reichen können, erobern das Feld. Dies sei keine Marktentwicklung, sondern "Planwirtschaft pur".
Andere Expertenmeinungen
Die These von Professor Sinn stößt auf gemischte Reaktionen. Während Professor André Thess von der Universität Stuttgart Sinns Argumentation für plausibel hält, widerspricht Professorin Claudia Kemfert vom Institut DIW. Sie glaubt nicht, dass ein Verbrenner-Aus in Europa dazu führt, dass das nicht genutzte Öl anderweitig verwendet wird. Professor Jens Südekum aus Düsseldorf hält es für unrealistisch, dass China, das bereits Vorreiter bei E-Autos ist, unser eingespartes Öl verbraucht.
Sinns Fazit: "Wunschdenken verdrängt die Wirklichkeit."
Professor Sinn kritisiert die Hoffnung Deutschlands auf den Ausbau von Wind- und Solarstrom als "Wunschdenken", das die Wirklichkeit verdrängt. Er weist darauf hin, dass diese Energiequellen im vergangenen Jahr nur einen geringen Anteil am Gesamtenergieverbrauch hatten. Seine These stellt eine Herausforderung für die aktuelle Klimapolitik dar und fordert eine kritische Überprüfung der Strategien im Kampf gegen den Klimawandel.
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