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16.10.2024
08:05 Uhr

Düngerpreise vor Preisexplosion? – Nahostkrise erschüttert den Markt

Düngerpreise vor Preisexplosion? – Nahostkrise erschüttert den Markt

Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten haben den globalen Düngermarkt erschüttert. Besonders die Preise für Stickstoffdünger wie Harnstoff sind stark angestiegen. Während in Deutschland die Preise (noch) stabil geblieben sind, zeigt sich in anderen Ländern ein deutlicher Anstieg. In Frankreich und an den Exporthäfen im Nahen Osten und Ägypten sind die Preise bereits erheblich gestiegen.

Steigende Gaspreise als Preistreiber

Die militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten haben die Gaspreise in die Höhe getrieben. Europäische Erdgas-Futures stiegen am Montag auf 40 Euro pro Megawattstunde und näherten sich dem 10-Monats-Hoch von 41 US-Dollar vom 7. Oktober an. Diese Entwicklung hat unmittelbare Auswirkungen auf die Kosten der Stickstoffproduktion, da Gas ein wichtiger Rohstoff in der Düngemittelherstellung ist.

Globale Harnstoffpreise kräftig gestiegen

Die Preise für Harnstoff haben sich an den wichtigsten Exportmärkten im Nahen Osten und Ägypten deutlich erhöht. An den Exporthäfen im Nahen Osten kostet Harnstoff heute 368 USD je Tonne, was 15 USD mehr als zu Monatsbeginn und 10 USD weniger als vor einer Woche ist. In Ägypten werden für Harnstoff aktuell 398 USD je Tonne verlangt, fast 30 USD mehr als zu Beginn des Monats.

Europäische Märkte reagieren zögerlich

Obwohl die globalen Preise steigen, haben sich die europäischen Märkte bisher zurückhaltend gezeigt. Viele Händler und Hersteller warten die weitere Entwicklung im Nahen Osten ab, bevor sie ihre Preise anpassen. In Frankreich sind die Preise jedoch bereits gestiegen. Harnstoff kostet dort ab La Pallice heute 407,5 Euro je Tonne, was 35 Euro mehr als zu Monatsbeginn ist.

Situation in Deutschland

In Deutschland sind die Preise für Stickstoffdünger bislang stabil geblieben. Die Spotmarktpreise für Harnstoff an den deutschen Importhäfen liegen bei 450 Euro je Tonne, unverändert zum Monatsbeginn. Auch die Preise für Kalkammonsalpeter (KAS), Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) und Kornkali haben sich kaum verändert.

Auswirkungen auf die Landwirtschaft

Die steigenden Düngemittelpreise könnten die Landwirtschaft in Europa und weltweit erheblich belasten. Höhere Produktionskosten könnten zu höheren Lebensmittelpreisen führen, was insbesondere für die Verbraucher spürbar wäre. Die europäische Landwirtschaft steht somit vor einer unsicheren Zukunft, während die geopolitischen Spannungen weiter zunehmen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage im Nahen Osten entwickeln wird und welche weiteren Auswirkungen dies auf den globalen Düngermarkt haben könnte. Klar ist jedoch, dass die aktuellen Entwicklungen die Unsicherheit und die Volatilität auf den Märkten erheblich erhöhen.

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