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28.11.2024
07:57 Uhr

Dramatischer Stellenabbau: Schaeffler schließt Werke in Europa - Tausende Arbeitsplätze betroffen

Dramatischer Stellenabbau: Schaeffler schließt Werke in Europa - Tausende Arbeitsplätze betroffen

Die deutsche Automobilzulieferbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Nach den jüngsten Hiobsbotschaften von Bosch und ZF Friedrichshafen konkretisiert nun auch der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler seine drastischen Abbaupläne. Das Unternehmen würde mehrere Standorte in Europa schließen und tausende Arbeitsplätze streichen.

Radikaler Umbau trifft europäische Standorte

Besonders hart trifft es die Werke in Berndorf (Österreich) und Sheffield (Großbritannien), die komplett geschlossen werden sollen. Am österreichischen Standort würden bislang noch Radlager und Getriebelager für Nutzfahrzeuge produziert. Das britische Werk, das sich auf die Herstellung von Kupplungen spezialisiert hat, falle dem zunehmenden Trend zu Automatikgetrieben zum Opfer. Die Produktion solle künftig nach Indien und Ungarn verlagert werden.

Massive Einschnitte in Deutschland

Der Stellenabbau würde auch vor Deutschland nicht Halt machen. Von den insgesamt 4.700 zu streichenden Stellen in Europa entfielen allein 2.800 auf deutsche Standorte. Besonders betroffen seien die großen Werke in:

  • Herzogenaurach
  • Regensburg
  • Schweinfurt

Entwicklung in Gefahr

Besonders kritisch sieht die IG Metall den geplanten Abbau von Entwicklerjobs. Der erste Bevollmächtigte der IG Metall Frankfurt, Michael Erhardt, würde dies als gefährliches Spiel mit der Zukunft bezeichnen. Diese Entscheidung könnte sich als fatal erweisen, da gerade in Zeiten des technologischen Wandels Innovationskraft dringend benötigt würde.

Wirtschaftliche Lage überraschend stabil

Interessanterweise präsentiere sich die wirtschaftliche Situation des Unternehmens noch vergleichsweise robust. In den ersten neun Monaten des Jahres hätte Schaeffler einen Umsatzanstieg von einem Prozent auf 12,233 Milliarden Euro verzeichnet. Selbst die Automobilsparte könne ein leichtes Plus von 0,2 Prozent vorweisen - vor allem dank neuer Aufträge im Bereich der Elektromobilität.

"Das Programm ist in der aktuellen Umfeldlage notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schaeffler-Gruppe langfristig zu sichern", würde Vorstandschef Klaus Rosenfeld die Maßnahmen verteidigen.

Diese Entwicklung zeige einmal mehr die dramatischen Auswirkungen der verfehlten Industriepolitik der Bundesregierung. Während andere Länder ihre Schlüsselindustrien gezielt unterstützen würden, müsse die deutsche Automobilzulieferbranche einen schmerzhaften Transformationsprozess weitgehend aus eigener Kraft stemmen. Die Verlagerung von Produktionskapazitäten ins Ausland sei dabei eine fast zwangsläufige Folge der verschlechterten Standortbedingungen in Deutschland.

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