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29.07.2024
14:03 Uhr

Desaster bei der Deutschen Bahn: Die Lage ist schlimmer als gedacht

Desaster bei der Deutschen Bahn: Die Lage ist schlimmer als gedacht

Die Deutsche Bahn befindet sich in einer tiefen Krise, die weit über die bereits verheerenden offiziellen Zahlen hinausgeht. Weniger als 63 Prozent der Züge sind pünktlich, 30.000 Vollzeitstellen sollen abgebaut werden, und der Schuldenstand erreicht ein Rekordhoch. Viele Bürger kehren der Bahn den Rücken und steigen wieder auf das Auto um.

Verluste und Beschönigungen

Kürzlich meldete die Bahn für das erste Halbjahr 2024 einen Verlust von mehr als 1,2 Milliarden Euro. Diese erschreckenden Zahlen sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Die Lage wird sich in den kommenden Jahren weiter verschlechtern, da die Weichen dafür bereits gestellt sind. Die Bahn macht unter anderem den Streik der Lokführer im März 2024 und „Klima-Ereignisse“ für das Desaster verantwortlich. Doch diese Ausreden sind kaum noch glaubwürdig.

Operative Verluste und sinkende Umsätze

Offiziell verzeichnete die Bahn im ersten Halbjahr 2024 einen operativen Verlust von minus 677 Millionen Euro, was mehr als 950 Millionen Euro schlechter ist als im ersten Halbjahr 2023. Der Umsatz des DB-Konzerns sank um drei Prozent auf 22,3 Milliarden Euro. Trotz eines Monopols im Fernverkehr bleiben die Fahrgäste aus, was die Misere weiter verschärft.

Pünktlichkeit und Ausfälle

Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr betrug im ersten Halbjahr 2024 nur 62,7 Prozent. Diese Zahl ist jedoch geschönt, da viele Züge ausfallen und diese Ausfälle nicht als Verspätungen gezählt werden. Zudem verlängern sich die Fahrzeiten aufgrund von Umbauten erheblich, was ebenfalls nicht als Verspätung gilt.

Unplanbare Bahnfahrten

Bahnfahrten sind mittlerweile kaum noch planbar. Besucher aus dem Ausland, die zur Fußballeuropameisterschaft nach Deutschland kamen, bemerkten die überfüllten und verspäteten Züge. DB-Chef Richard Lutz räumte ein, dass das Großereignis die Schwächen der Bahn deutlich gemacht habe.

Stellenabbau und Missmanagement

Die Deutsche Bahn plant, in den kommenden fünf Jahren 30.000 Vollzeitstellen abzubauen. Dies soll durch natürliche Fluktuation geschehen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Dennoch wird dies die Mitarbeiter stark belasten.

Schulden und Eigenkapitalerhöhung

Die Schulden der Deutschen Bahn belaufen sich auf 34 Milliarden Euro, ein Rekordhoch. Der Bund hat im Februar 2024 eine Eigenkapitalerhöhung in Höhe von 12,5 Milliarden Euro angekündigt. Doch anstatt sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren, erfüllt das Management lieber Quoten für Diversität, was zu hohen Prämien führt.

Steigende Ticketpreise trotz schlechter Leistungen

Die Ticketpreise sollen trotz des Missmanagements steigen. Konzernchef Richard Lutz erklärte ausweichend, dass dies traditionell erst im Herbst entschieden werde. Angesichts der gestiegenen Kosten und des Ziels, wieder operativ Gewinn zu machen, sind deutliche Preissteigerungen zu erwarten.

Rückkehr zum Auto und gescheiterte Mobilitätswende

Die Unpünktlichkeit der Bahn führt dazu, dass immer mehr Menschen wieder auf das Auto umsteigen. Dies könnte den Umsatz der Bahn im Fernverkehr weiter schmälern und dazu führen, dass auch das 49-Euro-Ticket im Nahverkehr gekündigt wird.

Zukunftsaussichten

Die Deutsche Bahn und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) versprechen, dass sich die Lage bis 2070 verbessern wird. Doch angesichts der aktuellen Zustände erscheint dieses Versprechen wie ein ferner Traum. Die Mobilitätswende ist gescheitert, und die deutsche Gesellschaft steht vor Jahrzehnten sich weiter verschlechternder Zustände.

Die Deutsche Bahn ist ein Paradebeispiel für das Versagen staatlicher Monopolunternehmen. Missmanagement, falsche Prioritäten und eine fehlgeleitete Politik haben das Unternehmen in eine tiefe Krise gestürzt. Die Leidtragenden sind die Fahrgäste, die sich auf unzuverlässige und teure Bahnfahrten einstellen müssen.

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