Dänemark setzt auf Wasser und Diplomatie, um russischen und chinesischen Einfluss in Afrika zu bekämpfen
In einer Welt, in der Russland und China zunehmend als attraktive Partner für viele Regierungen erscheinen, hat Dänemark eine neue Strategie vorgestellt, um diesen Einfluss zurückzudrängen. Diese Strategie, die von Außenminister Lars Løkke Rasmussen präsentiert wurde, zielt darauf ab, afrikanische Länder von der EU zu überzeugen und ihnen eine attraktive Alternative zu den Angeboten aus Moskau und Peking zu bieten.
Ein neuer Kalter Krieg?
Die Worte von Außenminister Rasmussen könnten an die Jahrzehnte des Kalten Krieges erinnern, als sich die Welt zwischen Ost und West aufteilte. Doch diesmal geht es nicht um Dänemarks eigene Ausrichtung, sondern um die potenziellen Partner in Afrika. Rasmussen betonte, dass es eine der wichtigsten außenpolitischen Fragen des Jahrhunderts sei, ob sich diese Länder nach Osten oder Westen orientieren.
Investitionen und Bildung als Hebel
Ein zentraler Bestandteil der dänischen Strategie ist es, junge Menschen aus Afrika für Studienaufenthalte nach Dänemark einzuladen. Dies soll nicht nur die individuellen Bande stärken, sondern auch die afrikanischen Länder ermutigen, Europa als Partner für ihre Zukunft zu sehen. Diese Initiative steht im Einklang mit Dänemarks bekannter restriktiver Migrationspolitik, die jedoch in diesem Fall eine Ausnahme macht.
Wasser als Schlüsselressource
Ein weiterer wichtiger Hebel in Dänemarks Strategie ist das Thema Wasser. Der Klimawandel erhöht den Druck auf viele Länder, und Dänemark plant, in den kommenden Jahren eine Milliarde Dänische Kronen (umgerechnet 130 Millionen Euro) in bilaterale Wasserprojekte in Afrika zu investieren. Der sozialdemokratische Entwicklungsminister Dan Jørgensen betonte, dass Dänemark führend in Wassertechnologien sei und diese Erfahrungen bei den afrikanischen Partnerländern gefragt seien.
Diplomatische Präsenz ausbauen
Zusätzlich plant Kopenhagen, neue Botschaften in Ländern wie Senegal, Tunesien und Ruanda zu eröffnen und die diplomatische Präsenz in Ägypten, Kenia, Südafrika, Nigeria und Ghana zu verstärken. Diese Maßnahmen sollen helfen, den Einfluss von Russland und China in diesen Regionen zu minimieren. Gleichzeitig plant Dänemark, seine Botschaften in Mali und Burkina Faso nach Militärputschen zu schließen, da Russland in diesen Ländern stark vertreten ist.
EU muss liefern
Das dänische Außenministerium betonte, dass die Machtverhältnisse in der Welt im Wandel seien und andere Länder dies bereits erkannt hätten. Die EU müsse in Afrika zum bevorzugten Partner werden und dafür liefern können, was benötigt wird. Dänemark will daher auch Programme aus Brüssel stärker unterstützen und plant, umgerechnet 150 Millionen Euro in Initiativen gegen irreguläre Migration zu investieren – mehr als in die Wasser-Partnerschaft.
Diese ambitionierte Strategie zeigt, dass Dänemark bereit ist, eine aktive Rolle im globalen Systemwettbewerb zu übernehmen und sich gegen den wachsenden Einfluss von Russland und China zu stellen. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich diese Maßnahmen sein werden und ob andere EU-Länder diesem Beispiel folgen werden.
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