Chinesisch-Brasilianisches Agrar-Abkommen: Ein Schlag gegen die westliche Vormachtstellung
In einer bemerkenswerten Entwicklung, die die globalen Handelsbeziehungen nachhaltig verändern könnte, bereiten Brasilien und China ein weitreichendes Agrar-Abkommen vor. Der brasilianische Landwirtschaftsminister Carlos Favaro kündigte diese Woche an, dass die Details der Vereinbarung am Mittwoch im Rahmen eines Treffens zwischen dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und dem brasilianischen Staatsoberhaupt Luiz Inacio Lula da Silva bekannt gegeben würden.
Strategische Neuausrichtung im globalen Agrarhandel
Das geplante Abkommen dürfte vor allem die Fleischexporte betreffen und könnte die Position der westlichen Handelspartner, insbesondere der USA, deutlich schwächen. China ist bereits jetzt der größte Abnehmer brasilianischer Fleischprodukte. Eine Ausweitung dieser Handelsbeziehungen würde die Dominanz der amerikanischen Agrarexporteure weiter untergraben.
Die USA verzeichneten im vergangenen Jahr bereits einen deutlichen Rückgang ihrer Agrarexporte nach China, während Brasilien seine Marktanteile kontinuierlich ausbauen konnte.
Massive Ausweitung der Exportkapazitäten
Nach den vorliegenden Informationen sollen 10 bis 15 weitere brasilianische Fleischproduktionsbetriebe eine Exportzulassung für den chinesischen Markt erhalten. Dies würde bedeuten, dass die Gesamtzahl der exportberechtigten Unternehmen auf weit über 150 steigen würde. Bereits im März dieses Jahres wurde die Anzahl der zugelassenen Betriebe von 106 auf 144 erhöht.
Beeindruckende Handelszahlen
- Brasilianische Agrarexporte nach China: über 28,44 Milliarden US-Dollar (Juli 2023 - Juli 2024)
- Chinesischer Anteil an brasilianischen Hühnerexporten: 14%
- Chinesischer Anteil an brasilianischen Rindfleischexporten: fast 50%
Geopolitische Dimension des Abkommens
Die Intensivierung der Handelsbeziehungen zwischen Brasilien und China muss auch im Kontext der sich verschärfenden globalen Handelskonflikte gesehen werden. Während die westlichen Industrienationen zunehmend protektionistische Maßnahmen ergreifen, scheint sich hier eine neue Wirtschaftsachse zu formieren, die das Potential hat, die bestehenden Handelsströme grundlegend zu verändern.
Allerdings gibt es innerhalb der brasilianischen Regierung auch kritische Stimmen, die eine zu starke Abhängigkeit von China befürchten und mögliche negative Auswirkungen auf die Beziehungen zu traditionellen Handelspartnern wie der EU und den USA sehen. Diese Bedenken werden jedoch von der Aussicht auf lukrative Geschäfte und eine Stärkung der eigenen Verhandlungsposition im globalen Handel überschattet.
Ausblick und Konsequenzen
Das geplante Abkommen könnte sich als weiterer Meilenstein in der schrittweisen Verlagerung der globalen Wirtschaftsmacht nach Osten erweisen. Während der Westen mit internen Problemen und wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft, bauen China und seine Partner ihre Position im Welthandel kontinuierlich aus - eine Entwicklung, die in den westlichen Hauptstädten mit wachsender Sorge beobachtet wird.
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