Chinas Exportwachstum schwächt sich im November deutlich ab - Handelskrieg mit den USA droht sich zu verschärfen
Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus China zeichnen ein besorgniserregendes Bild der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Wie die chinesische Zollbehörde am Dienstag mitteilte, schwächte sich das Exportwachstum im November deutlich ab. Die Exporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr nur noch um 6,7 Prozent auf 312,31 Milliarden US-Dollar - ein herber Rückgang gegenüber dem Oktober-Wachstum von 12,7 Prozent.
Drohende Trump-Zölle belasten Handelsbeziehungen
Besonders besorgniserregend sei die Entwicklung vor dem Hintergrund der angekündigten handelspolitischen Maßnahmen des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Dieser plane die Einführung drastischer Strafzölle von bis zu 60 Prozent auf chinesische Waren. Diese Ankündigung dürfte bereits jetzt das Handelsklima zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt erheblich belasten.
Schwache Binnennachfrage verschärft wirtschaftliche Probleme
Die wirtschaftliche Situation in China wird zusätzlich durch eine anhaltend schwache Binnennachfrage belastet. Die Importe fielen im November um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - eine weitere Verschlechterung gegenüber dem Oktober-Rückgang von 2,3 Prozent. Zhang Zhiwei, Chefökonom bei Pinpoint Asset Management, sehe darin die Fortsetzung eines besorgniserregenden Trends der vergangenen Monate.
Strukturelle Probleme der chinesischen Wirtschaft
Die aktuellen Zahlen würden die strukturellen Probleme der chinesischen Wirtschaft deutlich aufzeigen. Während die Exporte noch von einem statistischen Basiseffekt profitieren würden - im Vorjahr lag das Wachstum bei nur 0,5 Prozent - deute die schwache Binnennachfrage auf tieferliegende Probleme hin:
- Überhitzter Immobilienmarkt
- Hohe Verschuldung der Provinzen und Kommunen
- Demographische Herausforderungen
- Wachsende soziale Ungleichheit
Ausblick bleibt unsicher
Die Kombination aus schwächelndem Exportwachstum, rückläufigen Importen und der drohenden Verschärfung des Handelskonflikts mit den USA dürfte die chinesische Führung vor große Herausforderungen stellen. Experten würden davon ausgehen, dass die chinesischen Unternehmen bereits jetzt Aufträge vorziehen würden, um möglichen Trump-Zöllen zuvorzukommen. Dies könnte die Handelszahlen in den kommenden Monaten zusätzlich verzerren.
Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich die Verwundbarkeit der exportabhängigen chinesischen Wirtschaft gegenüber außenpolitischen Entwicklungen. Eine Neuausrichtung der Wirtschaft hin zu mehr Binnenkonsum erscheint dringender denn je.
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