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12.09.2024
15:24 Uhr

Bill Gates fordert KI-basierte Echtzeit-Zensur gegen angebliche Fake News

Bill Gates fordert KI-basierte Echtzeit-Zensur gegen angebliche Fake News

Microsoft-Gründer Bill Gates hat in einem Interview mit CNBC eine klare Forderung gestellt: Die Meinungsfreiheit im Internet müsse durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) eingeschränkt werden, um angebliche Fake News über Impfstoffe zu bekämpfen. Gates äußerte sich besorgt über die zunehmende Verbreitung von Fehlinformationen und Gewaltaufrufen im Netz.

Grenzen der Redefreiheit

„Wir sollten Redefreiheit haben, aber wenn man zu Gewalt aufruft, wenn man Menschen dazu bringt, sich nicht impfen zu lassen, wo sind dann die Grenzen?“ fragte Gates im Interview. Er betonte, dass selbst in den USA, einem Land mit starker Tradition der Meinungsfreiheit, Regeln notwendig seien, um solche Inhalte zu kontrollieren. Welche Behörde diese Regeln einführen könnte, ließ Gates jedoch offen.

Technologische Herausforderungen

Gates hob hervor, dass die technologische Entwicklung, insbesondere durch den Einsatz von KI-Chatbots, die Verbreitung von Fehlinformationen erleichtere. „Es gibt Milliarden von Aktivitäten, und wenn man sie einen Tag später entdeckt, ist der Schaden schon angerichtet“, sagte er. Diese Aussage unterstreicht die Notwendigkeit einer Echtzeit-Überwachung und -Zensur durch KI.

Öffentliche Meinung und Umfragen

Laut einer Umfrage des Weltwirtschaftsforums (WEF) vom Januar seien KI-generierte Fehlinformationen das größte globale Risiko der nächsten zwei Jahre. Eine Umfrage des Pew Research Center aus dem Jahr 2023 zeigte, dass 55 Prozent der US-Amerikaner fordern, dass die Regierung und Tech-Unternehmen handeln sollten, um falsche Informationen im Internet einzuschränken.

Netflix-Dokumentation

Um dem Thema mehr Öffentlichkeit zu verschaffen, plant Gates eine fünfteilige Netflix-Dokumentation mit dem Titel „What’s Next? The Future With Bill Gates“. Diese soll am 18. September ausgestrahlt werden. In einem Vorab-Screening der Serie, das CNBC zur Verfügung gestellt wurde, erzählte Gates seiner Tochter, dass er sich schlecht fühle, weil er keine praktische Lösung habe, um die Verbreitung von Fehlinformationen zu bremsen.

Kritische Betrachtung

Die Forderung nach einer KI-basierten Echtzeit-Zensur wirft jedoch auch kritische Fragen auf. Wo zieht man die Grenze zwischen legitimer Meinungsäußerung und gefährlicher Fehlinformation? Und wer entscheidet, welche Informationen zensiert werden sollen? Diese Fragen bleiben bislang unbeantwortet, während Gates seine Vision einer stärker regulierten digitalen Welt vorantreibt.

Die Diskussion über die Einschränkung der Meinungsfreiheit im Namen der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit ist hochaktuell und polarisiert die Gesellschaft. Es bleibt abzuwarten, wie diese Debatte weitergeführt wird und welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden.

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