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22.06.2024
12:07 Uhr

Bekanntes deutsches Mode-Unternehmen ist insolvent: 290 Mitarbeiter betroffen

Bekanntes deutsches Mode-Unternehmen ist insolvent: 290 Mitarbeiter betroffen

Nachdem vergangene Woche die europäische Muttergesellschaft Insolvenz anmelden musste, ist nun auch die deutsche Tochter eines Modeunternehmens pleite. 290 Mitarbeiter sind betroffen.

Insolvenzwelle in der Modebranche

Düsseldorf - Die Modebranche und der Einzelhandel stehen derzeit massiv unter Druck. Mehrere Modeunternehmen haben in den vergangenen Monaten und Wochen Insolvenzanträge stellen müssen, darunter besonders prominent Esprit, Peek & Cloppenburg oder Galeria Karstadt Kaufhof. Und nun geht es mit einer weiteren deutschen Mode-Firma weiter: Die Scotch & Soda Retail GmbH hat am Mittwoch (19. Juni) Insolvenz in Düsseldorf angemeldet. Darüber berichtete unter anderem das Fachportal Textilwirtschaft.

Scotch & Soda in Deutschland erneut insolvent

Der Antrag kommt eine knappe Woche nachdem die Muttergesellschaft Scotch & Soda Europe und auch Scotch & Soda in Österreich Insolvenz anmeldeten. Betroffen sind einer Mitteilung des Unternehmens zufolge 290 Mitarbeiter in den 40 deutschen Filialen. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Holger Rhode, Partner bei der Sozietät Görg, bestellt.

„Die Filialen in Deutschland werden von der ebenfalls in der Insolvenz befindlichen Muttergesellschaft in den Niederlanden mit Waren beliefert. Ich stehe derzeit im engen Austausch mit den Verantwortlichen in den Niederlanden, damit wir weiterhin Ware erhalten“, wird Rhode weiter zitiert. Die Filialen bleiben zunächst weiter geöffnet. Man wolle „möglichst viele“ der 290 Arbeitsplätze sichern, so der Rechtsanwalt weiter.

Für Scotch & Soda ist es die zweite Insolvenz in einem Jahr

Für Scotch & Soda ist es die zweite Insolvenz innerhalb eines Jahres. Der Modehändler nennt dafür als Gründe „logistische Probleme nach dem Neustart im Jahr 2023“, die zu „anhaltenden Verlusten“ geführt haben. Corona-Pandemie, Konsumzurückhaltung, steigende Kosten und Inflation haben viele Modeketten hart erwischt. Allein im vergangenen Jahr mussten mindestens 136 Modeanbieter Insolvenz anmelden, berichtet Textilwirtschaft.

„Die Modeindustrie macht gerade eine schwierige Zeit durch“, sagte Wirtschaftsexperte Cor Molenaar gegenüber dem Fachmagazin FashionUnited. Die Nachfrage sei seit einiger Zeit rückläufig und ändere sich rasch. Die Unternehmen müssten in der Lage sein, darauf zu reagieren.

Ein Blick auf die Ursachen

Die aktuelle Krise in der Modebranche ist kein isoliertes Phänomen. Sie steht im Kontext einer umfassenderen wirtschaftlichen Unsicherheit, die durch die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Maßnahmen verstärkt wurde. Konsumzurückhaltung und steigende Kosten belasten die Unternehmen zusätzlich. Die Inflation treibt die Preise in die Höhe, was wiederum die Kaufkraft der Verbraucher mindert. Es scheint, als ob die Modeindustrie auf eine harte Probe gestellt wird und viele Unternehmen nicht in der Lage sind, sich den neuen Herausforderungen anzupassen.

Politische Entscheidungen und ihre Auswirkungen

Es stellt sich die Frage, inwiefern politische Entscheidungen zur aktuellen Lage beigetragen haben könnten. Die wirtschaftlichen Maßnahmen der Bundesregierung, insbesondere während der Pandemie, haben viele Unternehmen vor immense Herausforderungen gestellt. Es wäre denkbar, dass eine stabilere und wirtschaftsfreundlichere Politik einige dieser Insolvenzen hätte verhindern können. Die Modebranche, ein wichtiger Wirtschaftszweig, der viele Arbeitsplätze schafft, sollte nicht durch politische Fehlentscheidungen gefährdet werden.

Die Zukunft der Modebranche bleibt ungewiss. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Unternehmen an die veränderten Marktbedingungen anpassen und ob sie in der Lage sein werden, die Herausforderungen zu meistern. Klar ist jedoch, dass traditionelle Werte und eine starke deutsche Wirtschaft im Vordergrund stehen sollten, um solche Krisen in Zukunft zu vermeiden.

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