Alarmierender Auftragsrückgang bei Selbständigen: Eine Analyse des ifo-Instituts
Die Lage für Selbständige in Deutschland verschärft sich. Der wachsende Mangel an Aufträgen setzt Kleinunternehmern und Soloselbständigen zunehmend zu, wie die jüngsten Zahlen des ifo-Instituts alarmierend darlegen. Eine Pressemitteilung vom 19. Februar 2024 berichtet von einer bedenklichen Entwicklung: Im Januar gaben 47,9% der Befragten an, zu wenig Aufträge zu haben – ein Anstieg im Vergleich zu den 45,3% im Oktober des Vorjahres.
Die düstere Realität hinter den Zahlen
Die ifo-Expertin Katrin Demmelhuber warnt vor den Konsequenzen: "Die Auftragspolster bei den Selbständigen schmelzen förmlich dahin." Sie fügt hinzu, dass die daraus resultierenden Umsatzrückgänge Grund zur Sorge bieten. Der Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex für Selbständige zeichnet ein düsteres Bild der Stimmung unter den Selbständigen, die ihre aktuelle Lage schlechter beurteilen und für das kommende halbe Jahr sehr pessimistisch sind. So fiel der Index im Januar auf -22,6 Punkte, nachdem er im Dezember noch bei -17,5 Punkten lag.
Ein unsicheres wirtschaftliches Umfeld
"Das allgemeine wirtschaftliche Umfeld verunsichert die Selbständigen zunehmend", erklärt Demmelhuber. Der Index, der seit August 2021 vom ifo Institut berechnet wird, umfasst sowohl Soloselbständige als auch Kleinstunternehmen und dient dazu, die Sichtbarkeit dieser wichtigen Wirtschaftsakteure zu erhöhen. Der Fokus des Index liegt auf dem Dienstleistungssektor, doch sind alle Sektoren vertreten.
Kritische Betrachtung der politischen Rahmenbedingungen
Die aktuellen Herausforderungen für Selbständige sind nicht nur konjunktureller Natur, sondern spiegeln auch die politischen Versäumnisse wider. Die deutsche Bundesregierung und insbesondere das Wirtschaftsministerium stehen in der Pflicht, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Selbständigkeit fördern und nicht behindern. Eine Politik, die sich durch Überregulierung und eine zunehmende Belastung durch Bürokratie auszeichnet, kann für den Rückgang an Aufträgen mitverantwortlich gemacht werden.
Die Bedeutung von Kleinstunternehmen
Kleinstunternehmen und Soloselbständige sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Sie sind Innovatoren, Arbeitgeber und wichtige Dienstleister. Ihre Bedeutung kann in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Zusammenarbeit des ifo-Instituts mit Jimdo und dem Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschlands (VGSD e.V.) hebt hervor, wie entscheidend die Unterstützung dieser Unternehmen ist.
Handlungsbedarf für eine starke Wirtschaft
Es ist an der Zeit, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um die wirtschaftliche Lage der Selbständigen zu verbessern. Traditionelle Werte wie Eigentum, freies Unternehmertum und eine geringe Staatsquote sind hierbei von entscheidender Bedeutung. Nur durch ein Umdenken und die Rückkehr zu einer Politik, die wirtschaftliche Freiheiten schätzt und fördert, können wir die Grundlage für eine prosperierende Zukunft legen.
Die ausführlichen Daten zur ifo-Pressemitteilung sind auf Anfrage erhältlich, und für weitere Informationen steht die Fachreferentin Katrin Demmelhuber zur Verfügung.
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