Aktienmärkte unter Druck: Inflation und Zinspolitik der Fed sorgen für Unsicherheit
Die jüngsten Inflationsdaten haben die Aktienmärkte in den USA erheblich belastet. Die Sorge, dass die US-Notenbank Fed ihre Zinspolitik nicht in großen Schritten lockern wird, hat die Anleger in Aufruhr versetzt. Dies könnte die Chancen auf eine sanfte Landung der US-Wirtschaft erheblich schmälern.
Alle Sektoren im S&P 500 betroffen
Der S&P 500 verzeichnete Verluste in allen Sektoren, wobei insbesondere Finanz-, Industrie- und Energieunternehmen betroffen waren. Der Leitindex fiel um mehr als 1,5 %. Auch die Renditen zweijähriger Staatsanleihen stiegen zunächst um bis zu 10 Basispunkte, bevor sie sich wieder abschwächten.
Swap-Händler haben mittlerweile eine Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte bei der nächsten Sitzung vollständig eingepreist. Eine Senkung um einen halben Basispunkt wird hingegen als unwahrscheinlich angesehen. Diese Entwicklungen haben die Aktienmärkte weiter unter Druck gesetzt.
Analystenstimmen zur Zinspolitik
Krishna Guha von Evercore erklärte, dass die über den Erwartungen liegende Kerninflation im August die Vorsicht der Fed verstärken werde. Dies würde es dem Vorsitzenden Jerome Powell erschweren, im September eine Zinssenkung um 50 Basispunkte vorzunehmen. Guha betonte, dass eine solche Senkung zwar wünschenswert wäre, die Chancen dafür jedoch schlecht stünden. Die Risiken für die Märkte und die weiche Landung der US-Wirtschaft seien daher deutlich gestiegen.
Seema Shah von Principal Asset Management äußerte, dass der Inflationsbericht nicht das sei, was der Markt sehen wollte. Die höhere Kerninflation mache den Weg für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte komplizierter. Die Falken im Ausschuss würden dies als Beweis dafür sehen, dass die letzte Meile der Inflation mit Sorgfalt und Vorsicht behandelt werden müsse.
Marktreaktionen und Ausblick
Der Nasdaq 100 verlor 1,5 %, der Dow Jones Industrial Average sank um 1,7 % und der KBW Bank Index brach um 2,5 % ein. Auch der Russell 2000 Index verzeichnete einen Rückgang von 2,0 %. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen sank um zwei Basispunkte auf 3,63 %, nachdem sie zuvor noch nach den Inflationsdaten angestiegen war. Der Dollar schwankte ebenfalls.
Quincy Krosby von LPL Financial meinte, der Inflationsbericht deute darauf hin, dass die Fed ihre Lockerungspolitik mit 25 Basispunkten statt der erhofften 50 Basispunkte beginnen werde. Die Inflation setze ihren Weg in Richtung zwei Prozent fort, wenn auch in langsamem und stetigem Tempo. Der Bericht sollte die Märkte beruhigen, dass eine Deflation zumindest vorerst vermieden werden konnte.
Fazit
Die neuesten Inflationsdaten haben die Aktienmärkte in den USA erheblich belastet. Die Sorge, dass die Fed ihre Zinspolitik nicht in großen Schritten lockern wird, hat die Anleger verunsichert. Dies könnte die Chancen auf eine sanfte Landung der US-Wirtschaft erheblich schmälern. Analysten sehen die Situation unterschiedlich, doch die allgemeinen Marktreaktionen zeigen eine deutliche Nervosität.
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