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02.09.2024
12:36 Uhr

Affenpocken: Die neue „Pandemie“ und ihre Hintergründe

Affenpocken: Die neue „Pandemie“ und ihre Hintergründe

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat kürzlich die Affenpocken-Mutation Mpox zu einem internationalen Notfall erklärt. Doch wie weit sind die Affenpocken wirklich verbreitet? Ein kritischer Blick auf die Zahlen und die Wirklichkeit zeigt, dass die Verkündung eines „Notstandes“ möglicherweise überzogen ist.

Ein Blick auf die Zahlen

Laut WHO gab es in diesem Jahr weltweit 15.600 Verdachtsfälle von Mpox, darunter 537 Todesfälle. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 wurden 1.854 bestätigte Mpox-Fälle in der afrikanischen WHO-Region gemeldet, was 36% der weltweit beobachteten Fälle ausmacht. Diese Zahlen scheinen auf den ersten Blick alarmierend, doch ein genauerer Vergleich zeigt, dass die Sterblichkeitsrate bei Mpox weitaus niedriger ist als bei vielen anderen Krankheiten.

Mpox im Vergleich zu anderen Krankheiten

In der Demokratischen Republik Kongo (DRK) wurden 19 bestätigte Mpox-Todesfälle unter den rund 40.000 Malaria-Todesfällen im selben Zeitraum verzeichnet. Dies entspricht einem Verhältnis von etwa 1 zu 2000. Auch in anderen Teilen Afrikas sind die Zahlen ähnlich gering. Insgesamt wurden im Jahr 2024 nur 26 Mpox-Todesfälle unter 3.562 Fällen bestätigt, was einer Sterblichkeitsrate von 0,7% entspricht – vergleichbar mit der Grippe.

Die Rolle der WHO und ihre Entscheidungen

Die WHO hat durch die Ausrufung des Notstandes die Möglichkeit, Impfstoffe im Schnellverfahren durch ihr Emergency Use Listing (EUL)-Programm zu verabreichen. Dies umgeht die normale Strenge, die für die Zulassung solcher Arzneimittel erforderlich ist. Mindestens ein Arzneimittelhersteller hat bereits angekündigt, 10 Millionen Dosen vor Jahresende zu liefern. Dies wirft Fragen auf, ob wirtschaftliche Interessen bei der Entscheidung eine Rolle spielen könnten.

Transparenz und öffentliche Gesundheit

Ein ehemaliger WHO-Wissenschaftler und Public-Health-Berater, David Bells, betont in einem Artikel, dass Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit auf der Realität basieren sollten. Er kritisiert, dass die WHO möglicherweise nicht transparent genug handelt und dass diejenigen, die finanziell profitieren, bei der Entscheidungsfindung keine Rolle spielen dürfen.

Fazit: Ein überzogener Notstand?

Die Daten zeigen, dass Mpox ein geringes lokales Risiko und ein minimales globales Risiko darstellt. Die Ausrufung eines internationalen Notstandes scheint daher überzogen. Vielmehr sollte die WHO sich darauf konzentrieren, lokale Maßnahmen zu unterstützen und die Ursachen endemischer Krankheiten und Ungleichheit zu bekämpfen. Dies würde den Menschen in betroffenen Regionen wie der DR Kongo weitaus mehr helfen.

Die aktuelle Reaktion der WHO wirft Fragen auf und zeigt, dass politische und wirtschaftliche Interessen möglicherweise eine zu große Rolle spielen. Eine transparente und realitätsnahe Herangehensweise wäre im Interesse der öffentlichen Gesundheit und der betroffenen Bevölkerung weitaus sinnvoller.

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