Zentralbanken setzen Goldrausch fort: Massive Käufe trotz Rekordhoch
Die weltweiten Goldreserven verzeichnen einen bemerkenswerten Anstieg, während Zentralbanken ihre Bestände trotz historischer Höchstpreise weiter aufstocken. Diese Entwicklung könnte als deutliches Signal für schwindendes Vertrauen in das bestehende Finanzsystem gewertet werden.
Indien und Polen führen massive Goldkäufe an
Besonders beeindruckend sind die jüngsten Aktivitäten Indiens, das seinen Goldschatz um fast 27 Tonnen aufgestockt hat - der größte Einzelkauf seit 2009. Die Gesamtreserven des Landes belaufen sich nun auf 880,5 Tonnen. Diese Entwicklung könnte als strategischer Schritt interpretiert werden, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren.
Auch Polen setzt seinen bemerkenswerten Aufwärtstrend fort. Nach einem bereits signifikanten Zukauf von 21,8 Tonnen im September wurden weitere 7,5 Tonnen erworben. Damit erhöhte das osteuropäische Land seine Reserven seit April um insgesamt 68,5 Tonnen auf nun 427,2 Tonnen.
Türkei und weitere Nationen stocken auf
Die Türkei, die sich in den vergangenen Jahren als konstanter Goldkäufer präsentierte, erhöhte ihre staatlichen Reserven um weitere 16,6 Tonnen auf 612 Tonnen. Unter Einbeziehung der bei der türkischen Zentralbank hinterlegten Bankbestände beläuft sich der Gesamtbestand sogar auf 743,63 Tonnen.
Weitere bedeutende Goldkäufe im Überblick:
- Kasachstan: +4,2 Tonnen (Gesamtbestand: 290,1 Tonnen)
- Tschechien: +2,3 Tonnen
- Kirgisistan: +1,6 Tonnen
- Ghana: +1 Tonne
Globale Implikationen der Goldkäufe
Der World Gold Council beziffert die weltweiten Goldreserven nun auf 36.320,8 Tonnen - ein Anstieg um 190,4 Tonnen gegenüber dem Vormonat. Diese Entwicklung erscheint besonders bedeutsam vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Spannungen und der zunehmenden Skepsis gegenüber dem westlich dominierten Finanzsystem.
Bemerkenswert ist, dass diese massiven Zukäufe trotz des bereits hohen Goldpreises erfolgen. Dies könnte als deutliches Zeichen dafür gewertet werden, dass führende Zentralbanken mit weiteren Verwerfungen im globalen Finanzsystem rechnen.
Interessant ist auch, dass einige Länder wie Iran, Israel und Nordkorea keine regelmäßigen Angaben zu ihren Goldbeständen machen. Die tatsächlichen weltweiten Reserven könnten daher noch deutlich höher liegen als offiziell ausgewiesen.
Diese Entwicklung unterstreicht einmal mehr die zeitlose Bedeutung von Gold als strategische Reserve und sicherer Hafen in unsicheren Zeiten - eine Erkenntnis, die offenbar auch immer mehr Zentralbanken teilen.
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