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08.10.2024
09:34 Uhr

Würth Elektronik schließt Standort Schopfheim: 300 Arbeitsplätze betroffen

Würth Elektronik schließt Standort Schopfheim: 300 Arbeitsplätze betroffen

In einer beunruhigenden Entwicklung für die deutsche Wirtschaft hat Würth Elektronik angekündigt, seinen Produktionsstandort in Schopfheim im Sommer 2025 zu schließen. Diese Entscheidung wird rund 300 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze kosten und ist ein direktes Ergebnis der Krise in der europäischen Leiterplattenindustrie.

Hintergründe der Schließung

Der Elektronikzulieferer, eine Tochter des renommierten Handelskonzerns Würth, sieht sich einem enormen Wettbewerbsdruck ausgesetzt, insbesondere durch Anbieter aus China. In einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt es, dass die Produktion von elektronischen Schaltplatten zunehmend nach China und in andere Niedriglohnländer verlagert wird. Diese Verlagerung hat zu einem dramatischen Einbruch der Aufträge geführt und die europäische Leiterplattenindustrie in die schwerste Krise ihrer Geschichte gestürzt.

Wirtschaftliche Herausforderungen

Die hohen Energie- und Personalkosten in Deutschland belasten die Produktion zusätzlich. Viele Kunden können die höheren Preise, die eine stabile Liefersicherheit in deutschen Werken im Vergleich zu asiatischen Produktionsstätten erfordern, momentan nicht zahlen. Dies hat zur Folge, dass der Auftragseingang dramatisch eingebrochen ist.

Keine Rettung für Schopfheim, Stärkung anderer Standorte

Der Würth-Konzern, der seinen Hauptsitz in Künzelsau hat, sieht keine Möglichkeit, die Arbeitsplätze in Schopfheim zu sichern. Stattdessen sollen die verbleibenden Produktionsstätten in Niedernhall und Rot am See gestärkt werden. Diese Standorte sollen die Produktion von komplexeren und spezialisierten Leiterplatten fortführen. Insgesamt sind an diesen beiden Standorten etwa 700 Arbeitsplätze angesiedelt, die laut Unternehmensangaben nicht gefährdet sind.

Ein Blick auf die Zukunft

Würth Elektronik beschäftigt insgesamt rund 1.000 Mitarbeiter und erzielt einen jährlichen Umsatz im dreistelligen Millionenbereich. Trotz der aktuellen Krise im Bereich der Leiterplatten bleibt das Unternehmen nach eigenen Angaben einer der führenden Anbieter in Europa. Doch die Schließung des Standorts Schopfheim wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich deutsche Unternehmen in einem zunehmend globalisierten Markt gegenübersehen.

Politische und wirtschaftliche Implikationen

Diese Entwicklung wirft auch ein kritisches Licht auf die politischen Entscheidungen der Bundesregierung. Die hohe Steuer- und Abgabenlast sowie die strengen Regulierungen und Energiepreise in Deutschland machen es für Unternehmen immer schwieriger, wettbewerbsfähig zu bleiben. Hier zeigt sich einmal mehr, dass die deutsche Politik dringend Reformen benötigt, um die heimische Wirtschaft zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und welche Maßnahmen seitens der Politik und Wirtschaft ergriffen werden, um der Krise in der Leiterplattenindustrie entgegenzuwirken. Klar ist jedoch, dass ohne grundlegende Veränderungen die Gefahr besteht, dass weitere Unternehmen dem Beispiel von Würth Elektronik folgen und ihre Produktion ins Ausland verlagern.

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