Wohnkosten-Krise in Deutschland: Jeder fünfte Bürger kämpft mit finanziellen Belastungen
Die anhaltende Wohnungskrise in Deutschland verschärft sich weiter. Wie eine aktuelle Umfrage der Direktbank ING zeigt, haben rund 22 Prozent der Deutschen massive Schwierigkeiten, ihre monatlichen Wohnkosten zu stemmen. Besonders dramatisch stellt sich die Situation für Mieter dar.
Mieter besonders stark betroffen
Die Zahlen offenbaren eine besorgniserregende Entwicklung: Mehr als ein Viertel aller Mieter (26 Prozent) bezeichnet es als "schwierig" oder "sehr schwierig", die monatliche Miete aufzubringen. Dies sei der zweithöchste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2013, wie Studienautor Sebastian Franke betont.
Deutschland - Das Schlusslicht bei Wohneigentum
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass Deutschland mit einer Wohneigentumsquote von lediglich 48 Prozent das absolute Schlusslicht in der Europäischen Union bildet. Diese Entwicklung ist das Resultat einer verfehlten Wohnungsbaupolitik der letzten Jahre und Jahrzehnte.
Die niedrige Eigentumsquote macht deutlich, dass der deutsche Staat beim Thema Wohneigentum versagt hat. Während andere europäische Länder ihre Bürger beim Immobilienerwerb unterstützen, werden deutsche Häuslebauer durch überbordende Bürokratie und hohe Baustandards ausgebremst.
Mangelnde Alternativen für Mieter
Die Umfrage zeigt erschreckende Realitäten auf:
- 52 Prozent der Mieter können sich den Kauf einer Immobilie schlichtweg nicht leisten
- 7 Prozent hätten zwar die finanziellen Mittel, finden aber keine bezahlbaren Objekte in ihrer Wunschregion
- Nur 12 Prozent mieten freiwillig wegen der größeren Flexibilität
- 10 Prozent scheuen die Verantwortung für Reparaturen
Düstere Zukunftsaussichten
Besonders besorgniserregend ist der Blick in die Zukunft: Über 80 Prozent der Eltern befürchten, dass ihre Kinder sich später keinen angemessenen Wohnraum mehr leisten können. Diese Sorge ist nicht unbegründet, wenn man die kontinuierlich steigenden Immobilienpreise und Mieten in den Ballungsräumen betrachtet.
Leichte Entspannung in Sicht?
ING-Ökonom Franke sieht für 2025 eine mögliche leichte Entspannung durch steigende Löhne. Allerdings wäre dies bestenfalls ein kurzes Durchatmen und keine nachhaltige Lösung der strukturellen Probleme am deutschen Wohnungsmarkt.
Die Zahlen verdeutlichen einmal mehr die dringende Notwendigkeit einer grundlegenden Reform der deutschen Wohnungspolitik. Statt ideologiegetriebener Regulierungen braucht es endlich marktwirtschaftliche Lösungen und einen drastischen Abbau von Bauvorschriften.
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