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20.09.2024
07:43 Uhr

Von der Leyen sichert Ukraine 160 Millionen Euro für den Winter zu

Von der Leyen sichert Ukraine 160 Millionen Euro für den Winter zu

Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat der Ukraine bei ihrem jüngsten Besuch in Kiew weitere finanzielle Unterstützung zugesagt. Angesichts der bevorstehenden Heizperiode und der fortgesetzten Angriffe Russlands auf die ukrainische Energieinfrastruktur versprach sie 160 Millionen Euro, um das Land durch den Winter zu bringen.

Unterstützung in einer kritischen Zeit

Von der Leyen betonte die Bedeutung ihres Besuchs in Kiew, indem sie erklärte, dass die Unterstützung Europas entscheidend sei, um die Ukraine bei ihren Bemühungen zu unterstützen. „Mein achter Besuch in Kiew kommt zu einer Zeit, in der die Heizperiode bald beginnt und Russland weiterhin die Energieinfrastruktur ins Visier nimmt“, schrieb sie auf der Social-Media-Plattform X.

Verteilung der Mittel

Die zugesagten 160 Millionen Euro sollen vielfältig eingesetzt werden. Rund 60 Millionen Euro sind für Heizungen und Ausrüstungen der Unterkünfte für Vertriebene vorgesehen. Weitere 100 Millionen Euro sollen in die Reparatur von Wärmekraftanlagen und den Ausbau neuer Solaranlagen fließen. Ein Teil dieser Mittel soll durch Erträge aus eingefrorenen russischen Vermögen in der EU finanziert werden.

Treffen mit Selenskyj

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj kündigte an, dass bei den Gesprächen mit von der Leyen neben den Wintervorbereitungen auch Themen wie die Lage an der Front, Waffenlieferungen und gemeinsame Rüstungsprojekte erörtert würden. Zudem soll der Weg der Ukraine in die EU und weitere finanzielle Unterstützung besprochen werden.

Selenskyjs USA-Reise

Selenskyj plant zudem einen Besuch in den USA, wo er US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus treffen wird. Bei diesem Treffen will Selenskyj einen „Plan für den Sieg“ im Krieg gegen Russland vorstellen. Auch Gespräche mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris und dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump sind geplant.

Warnung der Vereinten Nationen

Die Vereinten Nationen warnen vor langen Stromabschaltungen im Winter in der Ukraine. Es wird erwartet, dass Stromsperren von bis zu 18 Stunden pro Tag die Bevölkerung erheblich beeinträchtigen werden. Besonders Bewohner von Hochhäusern, die auf elektrisch betriebene Pumpen angewiesen sind, könnten stark betroffen sein. Der Einsatz von Diesel- und Benzin-Notstromaggregaten verschlechtere zudem die Luftqualität in den Städten.

Angriffe auf die Energieinfrastruktur

Seit März 2022 hat das russische Militär in mehreren Angriffswellen systematisch Kraftwerke, Stromnetze und Anlagen für die Stromverteilung in der Ukraine zerstört. Der Strombedarf im Winter wird auf über 18 Gigawatt geschätzt, während die Eigenproduktion der Ukraine bei 14 bis 15 Gigawatt liegt. Dieses Defizit kann nicht vollständig durch Importe aus der EU oder dem Nachbarland Moldau gedeckt werden.

Militärische Lage

Die militärische Lage in der Ukraine bleibt angespannt. Die russische Armee macht Fortschritte im Gebiet Donezk, während die ukrainischen Streitkräfte weiterhin heftigen Widerstand leisten. Laut ukrainischem Generalstab gab es über 90 russische Angriffe entlang der gesamten Frontlinie, von denen die meisten abgewehrt wurden. Die Angaben beider Kriegsparteien lassen sich jedoch kaum unabhängig überprüfen.

Die Unterstützung der EU für die Ukraine ist ein klares Signal der Solidarität in einer äußerst schwierigen Zeit. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiterentwickeln wird und ob die zugesagten Mittel ausreichen, um die Herausforderungen des bevorstehenden Winters zu bewältigen.

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