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28.08.2023
06:00 Uhr

USA: Inflation muss weiter zurückgehen

Die amerikanische Inflation, die nach ihrem 9-Prozent-Hoch im vergangenen Sommer zunächst deutlich nachgegeben hatte, ist im vergangenen Monat wieder leicht gestiegen. Dies meldet die Redaktion von "Tichys Einblick". Die Kerninflation, also die Preise wenig zyklischer Güter und Dienstleistungen, geht nur langsam zurück.

Die jährliche, spätsommerliche Zusammenkunft der wichtigsten Notenbanker der Welt in den Rocky Mountains, bekannt als das Treffen in Jackson Hole, zieht die Aufmerksamkeit von Wirtschaftsexperten weltweit auf sich. Hier diskutieren die Finanzexperten über die Weltwirtschaft und insbesondere über ihre Geldpolitik.

Keine großen Überraschungen in Jackson Hole

Das aufmerksamkeitsstärkste Ereignis des Treffens ist die Rede des Fed-Vorsitzenden. In diesem Jahr blieben jedoch große Überraschungen aus. Jerome Powell, der Chef der amerikanischen Notenbank (Fed), enttäuschte die Zinsoptimisten. Er äußerte seine Befürchtung, dass die massiven Leitzinserhöhungen der vergangenen Monate die Wirtschaft angesichts der jüngsten Arbeitsmarkt- und Wachstumszahlen möglicherweise noch nicht genügend abgebremst hätten, um die Inflation wirklich zu bändigen.

Er sprach sich dafür aus, die Zinsen vorerst auf dem erreichten Niveau zu halten oder sie bei anziehender Dynamik sogar weiter zu erhöhen, um den Preisauftrieb unter Kontrolle zu bringen. „Ein paar gute Daten sind nicht genug, um den Sieg über die Inflation zu verkünden. Wir wollen weitere Fortschritte sehen, bevor wir davon überzeugt sind, die Situation wirklich unter Kontrolle zu haben“, so Powell.

Die nächste Sitzung der Fed

Die nächste Sitzung der Fed wird am 19. und 20. September stattfinden. Dort wird das Fed den delikaten Spagat fortsetzen, den überhitzten Arbeitsmarkt mit den bemerkenswerten Lohnsteigerungen abzukühlen sowie die Investitionstätigkeit und den Konsum so weit zu bremsen, dass die Inflation weiter zurückgeht, ohne einen unnötig starken Konjunkturabschwung zu provozieren.

Skeptiker befürchten jedoch, dass nach dem Wegfall der bis jetzt eher günstig ausgefallenen statistischen Basiseffekte zum Beispiel nur die Energie- und Rohstoffpreise etwas anzuziehen oder die Löhne weiter zu steigen brauchen, und die Inflationsdynamik würde neu angeheizt.

Die Vertreter der "Modern Monetary Policy"

Die Vertreter der sogenannten „Modern Monetary Policy“ würden dagegen gerne schnell wieder auf den Weg des billigen Geldes zurückkehren, um das Wachstum anzukurbeln. Dies würde natürlich auch der Wall Street gefallen, aber den Preisauftrieb mit Sicherheit von neuem anheizen.

Kritische Wirtschaftsdaten

In den kommenden Tagen werden einige Wirtschaftsdaten kritisch hinterfragt werden. Auf die aktuellen Zahlen zu den deutschen Verbraucherpreisen am Mittwoch folgen Zahlen vom US-Arbeitsmarkt mit dem offiziellen Beschäftigungsbericht am Freitag. Dann wird das Programm abgerundet vom Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie, der vom Institut ISM vorgelegt wird.

Vor den nächsten Zinsentscheidungen, die in der Eurozone und den USA am 14. beziehungsweise 20. September erwartet werden, droht die Unsicherheit aber anzuhalten.

Auch wenn die aktuellen Wirtschaftsdaten besorgniserregend sind, ist es wichtig, dass wir uns nicht von kurzfristigen Schwankungen beeinflussen lassen. Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich in der Vergangenheit als stabile Anlageklassen in Zeiten der Unsicherheit bewährt. Sie können als Versicherung gegen Inflation und Währungsschwankungen dienen und sollten daher einen festen Bestandteil jedes gut diversifizierten Portfolios bilden.

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