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12.09.2024
06:29 Uhr

Überwachung von o2-Kunden zur Enttarnung von Pädokriminellen: Ein fragwürdiger Eingriff?

Überwachung von o2-Kunden zur Enttarnung von Pädokriminellen: Ein fragwürdiger Eingriff?

Am 17. Dezember 2020 ordnete das Amtsgericht Frankfurt am Main eine weitreichende Überwachungsmaßnahme an, die zur Identifizierung des mutmaßlichen Betreibers der pädokriminellen Darknetplattform "Boystown" führte. Diese Maßnahme, die von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main initiiert wurde, zielte darauf ab, die Verbindungen von Telefónica-Kunden zu einem bestimmten Server zu überwachen. Telefónica, dessen Kernmarke o2 ist, wurde angewiesen, bis zu drei Monate lang die Verbindungen seiner Kunden zu analysieren.

Umstrittene Rechtsgrundlage und Datenschutzbedenken

Die Rechtsgrundlage dieser Maßnahme ist stark umstritten. Während Telefónica betonte, gesetzlich zur Umsetzung solcher Gerichtsbeschlüsse verpflichtet zu sein, verwiesen Kritiker auf die fehlende explizite Rechtsgrundlage für das sogenannte "IP-Catching". Dominik Brodowski, Professor für Digitalisierung des Strafrechts an der Universität des Saarlandes, bezeichnete das Vorgehen der Ermittlungsbehörden als "hochgradig kreativ" und wies darauf hin, dass verschiedene Eingriffsgrundlagen der Strafprozessordnung zusammengewürfelt wurden, was die Grenzen des rechtlich Zulässigen ausgereizt habe.

Schneller Erfolg, aber rechtliche Unsicherheiten

Die Überwachungsmaßnahme führte innerhalb weniger Tage zur Enttarnung des Verdächtigen, woraufhin Telefónica die Maßnahme beendete. Daten unverdächtiger Personen wurden laut Telefónica umgehend gelöscht und nicht an die Strafverfolgungsbehörden weitergegeben. Dennoch bleibt unklar, wie viele Verbindungen tatsächlich überwacht und analysiert wurden. Der Konzern erklärte, man kooperiere mit den Behörden "im Rahmen der geltenden rechtlichen und datenschutzrechtlichen Bestimmungen".

Langjährige Ermittlungen und Verhaftung

"Boystown" war von 2019 bis zu seiner Abschaltung im April 2021 über das Dark

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