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24.09.2024
06:01 Uhr

Übernahme von LEONI durch chinesischen Konzern Luxshare sorgt für Ratlosigkeit

Übernahme von LEONI durch chinesischen Konzern Luxshare sorgt für Ratlosigkeit

Die kürzliche Übernahme der LEONI AG durch den chinesischen Elektronikkonzern Luxshare hat für erhebliche Verunsicherung und Ratlosigkeit in der deutschen Wirtschaft gesorgt. Der traditionsreiche Autozulieferer aus Nürnberg, der zu den wichtigsten Zulieferern der deutschen Automobilindustrie zählt, wird künftig unter chinesischer Flagge segeln. Experten warnen vor einem bedrohlichen Trend, der den deutschen Mittelstand nachhaltig erschüttern könnte.

Ein bedeutender Einschnitt für den deutschen Mittelstand

Am Mittwoch, dem 18. September, verkündete die LEONI AG, dass der chinesische Konzern Luxshare einen Mehrheitsanteil von 50,1 Prozent erworben habe. Zudem gehe die Kabelsparte zu 100 Prozent an ein Joint Venture unter Führung von Luxshare, das von der Milliardärin Wang Laichun kontrolliert wird. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Wettbewerbsbehörden.

Der bisherige Alleineigentümer, der österreichische Unternehmer Stefan Pierer, hatte die hoch verschuldete LEONI im Jahr 2023 übernommen und zusätzliches Kapital in Höhe von 150 Millionen Euro in das Unternehmen eingebracht. Nun sieht Pierer in Luxshare den „perfekten Partner“, um den langfristigen Erfolg von LEONI zu sichern.

Die Rolle der Kommunistischen Partei Chinas

Die Übernahme durch Luxshare wirft jedoch Fragen auf, insbesondere bezüglich der Verbindungen von Wang Laichun zur Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Es gilt als offenes Geheimnis, dass geschäftlicher Erfolg in China, besonders in Schlüsselindustrien, ohne die Zustimmung der Partei kaum möglich ist. Internationale Expansionen, wie die Übernahme von LEONI, dürften daher kaum ohne Rückendeckung des chinesischen Regimes erfolgen.

Wang Laichun hat in der Vergangenheit bereits mehrfach Unternehmen in Deutschland aufgekauft, darunter 2017 eine Einheit des Zulieferers ZF, die sich mit Fahrzeugbediensystemen befasst. Diese Übernahmen könnten Teil einer größeren Strategie sein, um die chinesische Präsenz in Schlüsselindustrien weltweit zu stärken.

Verlust eines deutschen Aushängeschilds

Martin Dowideit von der „Wirtschaftswoche“ sieht in der Übernahme von LEONI ein böses Omen für den deutschen Mittelstand. In einem Marktkommentar schreibt er, dass dies das „Ende eines deutschen Zulieferers, der ein Aushängeschild unseres innovativen und einzigartigen Mittelstands sein könnte“, markiere. Besonders beängstigend sei, dass LEONI eigentlich die besten Erfolgsaussichten gehabt habe, dennoch aber in Pleitegefahr, Sparprogrammen und einem Notverkauf endete.

Die Übernahme von LEONI durch Luxshare könnte ein weiterer Schritt in der schleichenden Übernahme deutscher Schlüsselindustrien durch chinesische Konzerne sein. Dies sollte nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Politik alarmieren. Es ist an der Zeit, dass die deutsche Bundesregierung Maßnahmen ergreift, um den Ausverkauf deutscher Unternehmen zu stoppen und den Mittelstand zu schützen.

Fazit

Die Übernahme von LEONI durch Luxshare ist ein Weckruf für die deutsche Wirtschaft und Politik. Wenn selbst ein Unternehmen wie LEONI, das beste Voraussetzungen für Erfolg hatte, in die Hände ausländischer Investoren fällt, ist kein deutscher Weltmarktführer mehr sicher. Es bedarf dringend einer Strategie, um den Ausverkauf deutscher Schlüsselindustrien zu stoppen und den Mittelstand zu stärken.

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