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28.06.2024
16:17 Uhr

Über 20.000 Kinder im Gazastreifen vermisst: Die verheerenden Folgen des israelischen Angriffs

Über 20.000 Kinder im Gazastreifen vermisst: Die verheerenden Folgen des israelischen Angriffs

Der anhaltende Konflikt im Gazastreifen hat eine humanitäre Katastrophe ungeahnten Ausmaßes ausgelöst. Laut Angaben der Hilfsorganisation Save the Children werden mehr als 20.000 palästinensische Kinder vermisst. Diese erschütternde Zahl umfasst Kinder, die entweder verschollen, verschwunden, inhaftiert, unter Trümmern begraben oder in Massengräbern verscharrt sind.

Ungewisse Schicksale und die Herausforderungen der Hilfsorganisationen

Save the Children schätzt, dass mindestens 17.000 Kinder unbegleitet und von ihren Familien getrennt sind. Etwa 4.000 Kinder könnten unter den Trümmern der zerstörten Gebäude liegen. Die genaue Anzahl der Kinder, die in Massengräbern vermutet wird, bleibt unklar. Die Hilfsorganisation betont, dass ihre Kinderschutzteams durch die israelischen Operationen in Rafah erheblich belastet sind und es immer schwieriger wird, den betroffenen Familien zu helfen.

„Jeden Tag finden wir mehr unbegleitete Kinder, und jeden Tag wird es schwieriger, sie zu unterstützen. Wir arbeiten mit Partnern zusammen, um getrennte und unbegleitete Kinder zu identifizieren und ihre Familien ausfindig zu machen, aber es gibt keine sicheren Einrichtungen für sie – es gibt keinen sicheren Ort in Gaza“, sagte ein Kinderschutzspezialist von Save the Children in Gaza.

Humanitäre Krise und die erschütternden Todeszahlen

Das palästinensische Gesundheitsministerium gab bekannt, dass seit dem 7. Oktober insgesamt 37.598 Menschen getötet wurden, darunter mindestens 14.000 Kinder. Menschenrechtsgruppen und UN-Experten werfen Israel kollektive Bestrafung der Palästinenser vor, darunter den Einsatz von Hunger als Kriegswaffe. Es wird angenommen, dass Dutzende von Kindern in Gaza an den Folgen von Unterernährung gestorben sind.

Der Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses im Norden des Gazastreifens berichtete, dass in einer einzigen Woche vier Kinder an Unterernährung gestorben seien. „Wir haben in den letzten Stunden ein Kind in der Vorschulabteilung des Krankenhauses verloren. Es ist das vierte Kind, das in der letzten Woche aufgrund von Unterernährung im Krankenhaus gestorben ist“, sagte er auf einer Pressekonferenz.

Verschärfung der Krise durch die Sommerhitze

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte, dass die humanitäre Krise im Gazastreifen durch die sengende Hitze weiter verschlimmert wird. Die WHO hat dazu aufgerufen, den von Israel beschlagnahmten und zerstörten Grenzübergang Rafah wieder zu öffnen, um Hilfslieferungen und die medizinische Evakuierung von 10.000 Verwundeten zu erleichtern.

Politische Reaktionen und Vorwürfe

Während die Zahl der Todesopfer und die humanitären Bedingungen sich weiter verschlechtern, hat der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu bestritten, absichtlich Zivilisten anzugreifen oder eine Politik des Aushungerns zu betreiben. In einem Interview mit der konservativen US-Zeitschrift Punchbowl News bezeichnete Netanjahu die Vorwürfe als „Blutverleumdung gegen das jüdische Volk“.

„Das sind zwei dieser Verleumdungen, die gegen den jüdischen Staat erhoben werden, so wie man im Mittelalter gesagt hat, dass wir christliche Kinder töten, um Matzen zu backen, oder dass wir Ungeziefer verbreiten, um die gesamte Bevölkerung zu vergiften“, erklärte Netanjahu.

Die Situation im Gazastreifen bleibt angespannt, und die internationalen Bemühungen zur Linderung der humanitären Krise sind dringlicher denn je. Die Weltgemeinschaft steht vor der Herausforderung, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um das Leid der Zivilbevölkerung zu mildern und den Weg für eine friedliche Lösung des Konflikts zu ebnen.

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