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24.10.2024
07:30 Uhr

Traditionsfirmen in Deutschland kämpfen ums Überleben: Eine Pleitewelle rollt durch das Land

Traditionsfirmen in Deutschland kämpfen ums Überleben: Eine Pleitewelle rollt durch das Land

Die deutsche Wirtschaft steht vor einer besorgniserregenden Entwicklung: Eine Pleitewelle erfasst zahlreiche Traditionsfirmen, die ums Überleben kämpfen. Die Zahl der Insolvenzen steigt rapide an, und fast alle Branchen klagen über Auftragsmangel. Besonders betroffen sind kleine und mittelständische Unternehmen, die den wirtschaftlichen Herausforderungen kaum noch standhalten können.

Insolvenzen in Deutschland auf dem Vormarsch

Im Juli verzeichnete das Statistische Bundesamt einen Anstieg der Insolvenzen um 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während einige Unternehmen noch verzweifelt nach Lösungen suchen, haben andere bereits ihre Türen geschlossen. Ein Großteil der betroffenen Firmen gibt jedoch still und leise auf, ohne einen Insolvenzantrag zu stellen. Laut Sandra Gottschalk vom ZEW-Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“ ist der Hauptgrund für eine Schließung, dass sich das Unternehmen wirtschaftlich nicht mehr lohnt.

Prominente Insolvenzfälle

Zu den bekanntesten Insolvenzfällen gehört der Frischhaltedosen-Spezialist Tupperware, der nach jahrelangen Problemen einen Insolvenzantrag in den USA gestellt hat. Auch die österreichische Tochterfirma hat Anfang Oktober Insolvenz angemeldet. Ebenso auffällig sind die Insolvenzen der Marken Esprit und Scotch & Soda. Esprit plant, bis Ende des Jahres alle 56 Filialen in Deutschland zu schließen, während Scotch & Soda das stationäre Deutschlandgeschäft bereits eingestellt hat. Hunderte Mitarbeiter wurden entlassen.

Autozulieferer besonders hart getroffen

Die aktuelle Insolvenzwelle trifft vor allem Automobilzulieferer hart. Neben dem Kunststoffteilehersteller New Albea und der Federnfabrik Erwin Lutz mussten auch der Wuppertaler Zulieferer WKW und der Autositzhersteller Recaro Automotive Insolvenz anmelden. Recaro Automotive erzielte zuletzt einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro, nun bangen 215 Beschäftigte am Standort Kirchheim unter Teck um ihre Arbeitsplätze. Der Grund dafür liegt in den Schwierigkeiten, den Wandel zur Elektromobilität zu bewältigen.

Was muss Deutschland tun, um die Pleitewelle zu stoppen?

Deutschland steht am Scheideweg und benötigt entschlossene Maßnahmen, um die drohende Pleitewelle zu stoppen und die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. Hier sind zehn Maßnahmen, die jetzt ergriffen werden müssen:

  1. Bürokratieabbau: Verwaltungsprozesse müssen vereinfacht und beschleunigt werden, um Unternehmen zu entlasten.
  2. Arbeits- und Energiekosten senken: Subventionen und Steuererleichterungen könnten helfen, die hohen Kosten zu senken.
  3. Innovationskraft stärken: Staatliche Förderprogramme für Forschung und Entwicklung sind notwendig.
  4. Finanzielle Unterstützung: Zinsgünstige Kredite und staatliche Fördermittel sind gefragt.
  5. Unternehmensfreundliches Steuersystem: Steuererhöhungen müssen vermieden und steuerliche Anreize geschaffen werden.
  6. Digitalisierung vorantreiben: Staat und Wirtschaft müssen digitaler werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
  7. Fachkräfteausbildung und -weiterbildung stärken: Maßnahmen zur Ausbildung und Weiterbildung von Fachkräften sind unerlässlich.
  8. Regionale Wirtschaft fördern: Die Unterstützung lokaler Wirtschaftskreisläufe kann zur Stabilisierung beitragen.
  9. Internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken: Exportförderung und Handelsabkommen sind notwendig.
  10. Langfristige Wirtschaftspolitik: Eine nachhaltige und stabile Wirtschaftspolitik muss entwickelt und umgesetzt werden.

Deutschland muss jetzt handeln, um die Pleitewelle zu stoppen und die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. Entschlossene Maßnahmen und eine langfristige Strategie sind unerlässlich, um die Zukunft der deutschen Wirtschaft zu sichern.

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