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21.11.2024
07:13 Uhr

Tarifkonflikt bei VW eskaliert: Gewerkschaft mobilisiert Tausende für Protestkundgebung

Tarifkonflikt bei VW eskaliert: Gewerkschaft mobilisiert Tausende für Protestkundgebung

Die Spannungen im Tarifstreit bei Volkswagen erreichen heute einen neuen Höhepunkt. Zur dritten Verhandlungsrunde in Wolfsburg plant die IG Metall eine massive Demonstration, bei der tausende Beschäftigte vom Werk zur Volkswagen Arena ziehen sollen. Der Konflikt zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft spitzt sich damit weiter zu.

Drastische Kürzungspläne sorgen für Unmut

Die Forderungen des Managements haben in der Belegschaft für große Verunsicherung gesorgt. Der Automobilkonzern strebt eine pauschale Lohnkürzung von zehn Prozent an und möchte diverse Bonuszahlungen sowie Zulagen streichen. Noch bedrohlicher erscheinen mögliche Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen, die ebenfalls im Raum stehen würden.

Innovativer Vorschlag der Arbeitnehmerseite

Die IG Metall hat nun ein alternatives Zukunftskonzept vorgelegt, das einen interessanten Kompromissvorschlag enthält: Die Gewerkschaft wäre bereit, die nächste Tariferhöhung zunächst nicht auszuzahlen, sondern in einen speziellen Zukunftsfonds einzubringen. Im Gegenzug müsste der Konzern allerdings verbindlich auf Werksschließungen und Kündigungen verzichten.

Bedingungen für den Kompromiss

  • Übernahme des Pilotabschlusses der Metall- und Elektroindustrie
  • Schrittweise Lohnerhöhung um insgesamt 5,1 Prozent
  • Garantierte Arbeitsplatzsicherheit

Politische Unterstützung aus Niedersachsen

Bemerkenswert ist die deutliche Positionierung der niedersächsischen Landesregierung. Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) begrüßte die Vorschläge der Arbeitnehmerseite ausdrücklich und forderte eine zügige Einigung. Als 20-prozentiger Anteilseigner hat das Bundesland durchaus Gewicht bei VW.

Sollte der Vorstand auf Maximalpositionen und Werksschließungen beharren, übernimmt er die Verantwortung für einen beispiellosen Arbeitskampf.

Drohende Eskalation ab Dezember

Die Situation könnte sich ab dem 1. Dezember weiter zuspitzen, wenn die Friedenspflicht endet. Die Gewerkschaft hat bereits massive Arbeitskämpfe angekündigt, sollte keine Einigung erzielt werden. Der Tarifkonflikt betrifft etwa 125.000 Beschäftigte an sechs westdeutschen VW-Standorten.

Die heutige Verhandlungsrunde wird zeigen, ob die Konzernführung bereit ist, von ihren drastischen Kürzungsplänen abzurücken. Die massive Mobilisierung der Belegschaft dürfte dabei ein deutliches Signal an das Management sein. Der wirtschaftliche Druck auf den Automobilkonzern scheint jedoch erheblich zu sein - eine schnelle Lösung ist daher nicht in Sicht.

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