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25.06.2024
05:53 Uhr

Studie: Sozialbeiträge steigen in den nächsten Jahren stark an

Studie: Sozialbeiträge steigen in den nächsten Jahren stark an

In den kommenden Jahren müssen sich Angestellte und Arbeitgeber in Deutschland laut einer neuen Studie auf deutlich steigende Sozialbeiträge einstellen. Bis 2035 könnten die Beiträge zu den verschiedenen Versicherungszweigen insgesamt um 7,5 Prozentpunkte auf 48,6 Prozent ansteigen, wie aus einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Studie hervorgeht.

Das Berliner IGES-Institut hatte im Auftrag der DAK-Gesundheit die Beitragsentwicklung bei der Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung berechnet, wie sie aus heutiger Sicht naheliegend erscheint. Dazu gingen die Forscher von mittleren Werten bei den bestimmenden Größen für die Beiträge aus – der Geburtenrate, der Lebenserwartung, der Migrationsbewegung und der Lohnentwicklung. Für jeweils günstigere und ungünstigere Entwicklungen stellten sie die Abweichungen bei den Beiträgen dar.

DAK-Vorstandschef fordert politischen Eingriff

DAK-Vorstandschef Andreas Storm forderte die Politik auf, wirksam in die Entwicklung einzugreifen und eine Beitragsexplosion zu verhindern. Storm warnte, die Sozialabgaben könnten entgegen bisherigen politischen Ankündigungen realistisch nicht auf 40 Prozent gedeckelt werden. Allein in der gesetzlichen Krankenversicherung droht in den nächsten zehn Jahren demnach ein Beitragssprung von 16,3 auf 19,3 Prozent.

Stabilitätspakt und dynamische Ausgabendeckelung

Der Kassenchef forderte einen Stabilitätspakt für die gesetzliche Krankenversicherung. Den Kassen müssten die Ausgaben für die Versicherung von Menschen mit Bürgergeld vom Bund erstattet werden. Der Bundeszuschuss für die gesetzliche Krankenversicherung müsse jährlich steigen. Zudem schlug Storm vor, die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen an der durchschnittlichen Entwicklung der beitragspflichtigen Einnahmen zu koppeln. Dies würde wie eine „dynamische Ausgabendeckelung“ wirken, so der Kassenchef.

Prognosen für verschiedene Versicherungszweige

Im Pflegebereich könnte der Beitragssatz bis 2030 um 0,7 Prozentpunkte steigen. Laut der Studie sinkt der Beitragssatz in der Arbeitslosenversicherung zunächst von 2,6 Prozent auf 2,5 Prozent bis 2027. Bis 2035 wird jedoch ein Anstieg auf 3,0 Prozent erwartet. Für die gesetzliche Rentenversicherung prognostiziert die Studie, unter Berücksichtigung des geplanten Rentenpakets der Ampelkoalition, einen Anstieg des Beitragssatzes von derzeit 18,6 Prozent auf 22,3 Prozent im Jahr 2035.

Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Deutschland in den nächsten Jahren stellen muss. Während die Politik weiterhin verspricht, die Belastungen für Bürger und Unternehmen im Rahmen zu halten, zeigen die Zahlen eine andere Realität. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Bundesregierung auf diese alarmierenden Prognosen reagieren wird. Klar ist jedoch, dass ohne tiefgreifende Reformen und ein Umdenken in der Sozialpolitik die sozialen Sicherungssysteme auf Dauer nicht finanzierbar sein könnten.

Die steigenden Sozialabgaben sind nicht nur eine finanzielle Belastung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, sondern auch ein Symptom tieferliegender Probleme in der deutschen Sozial- und Wirtschaftspolitik. Es ist höchste Zeit, dass die Politik die Weichen neu stellt und nachhaltige Lösungen entwickelt, um die sozialen Sicherungssysteme zu stabilisieren und die Belastungen für die Bürger zu minimieren.

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